Donnerstag, 14. August 2014

Ärzte erhalten das Ebola-Mittel „ZMapp“

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Erste Einsätze geplantÄrzte erhalten das Ebola-Mittel „ZMapp“

Im Kampf gegen Ebola sollen bald auch in Afrika kaum erprobte Medikamente eingesetzt werden. Dieser Schritt sei ethisch vertretbar, entschied die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern nach Beratungen mit Medizin-Ethikern.
Artikel aktualisiert: Mittwoch, 13.08.2014 07:47 Uhr


Genf/Madrid. Mehrere experimentelle Wirkstoffe gäben Anlass zur Hoffnung, sagte die stellvertretende WHO-Generalsekretärin Marie-Paule Kieny. Liberia hatte bereits am Morgen angekündigt, das Mittel „ZMapp“ einsetzen zu wollen. Es soll demnach zunächst bei zwei Ärzten verwendet werden.
Auch der Spanier Miguel Pajares war mit dem Präparat behandelt worden, das ihm jedoch nicht mehr helfen konnte. Der 75-jährige Geistliche starb gestern im Carlos-III-Krankenhaus in Madrid. „Das Virus hatte seinen ganzen Körper zerfressen“, hieß es aus der Klinik. Pajares habe aber vor der Ebola-Infektion schon an Typhus sowie an Nieren- und Herzkrankheiten gelitten. Sein Leichnam solle in einem versiegelten Sarg verbrannt werden, teilten die Madrider Behörden mit. Pajares ist das erste bekannte europäische Opfer der Epidemie.
Vor ihm hatten bereits zwei US-Amerikaner „ZMapp“ erhalten, deren Gesundheitszustand sich nach Behördenangaben immer weiter bessert. Ob dies tatsächlich auf das Präparat zurückgeht, ist allerdings nicht sicher. Auch mögliche Nebenwirkungen sind noch unklar.
„Das Expertengremium hat Konsens darüber erzielt, dass es ethisch ist, unter den besonderen Umständen dieses Ausbruchs sowie unter Einhaltung bestimmter Bedingungen unerprobte Mittel mit bislang unbekannten Nebenwirkungen als potenzielle Therapie oder zur Vorbeugung anzubieten“, hieß es von der WHO. Die Behandlung müsse in allen Aspekten transparent, der Patient auf Basis seriöser Information einverstanden sein.
Nun gelte es, eine Reihe einzelner Probleme zu lösen, sagte Kieny. Unter anderem müsse über Prioritäten für die Vergabe gesprochen werden, da die bislang erzeugten Wirkstoffmengen nicht für alle Patienten ausreichten. Die in Westafrika mit Hunderten Mitarbeitern aktive Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen begrüßte die WHO-Entscheidung. Wichtig sei aber auch, die Hilfe personell massiv aufzustocken.


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