Donnerstag, 26. November 2015

Dorthin liefert Deutschland Waffen- Das blühende Geschäft mit dem Tod!

http://www.welt.de/politik/deutschland/article142972724/An-diese-Staaten-liefert-Deutschland-Kriegswaffen.html

 Politik

An diese Staaten liefert Deutschland Waffen:

Das Geschäft mit dem Tod ist lukrativ.  Das Gerede um die Friedensabsichten ist nun was?

Genehmigte Rüstungsexporte in einzelne Länder (in Mrd. Euro)

'01'02'03'04'05'06'07'08'09'10'11'12'13'143,693,264,863,814,224,193,675,795,044,755,414,75,853,97Schröder ISchröder IIMerkel IMerkel IIMerkel III
FrankreichIrakKanadaBelgienItalienBruneiIndonesienVereinigte…AlgerienSaudi-Arab…Großbritan…SüdkoreaSingapurUSAIsraelÜbrigeExportgenehmigungen 2014 nach Empfängerländern:

Großbritannien

Genehmigungen in Höhe von
217.167.600 Euro
genehmigte Rüstungsgüter:
  • Handfeuerwaffen
  • großkalibrige Waffen
  • Munition
  • Bomben, Torpedos, Flugkörper
  • Feuerleitanlagen
  • militärische Ketten- und Radfahrzeuge
  • ABC-Schutzausrüstung, Reizstoffe
  • Kriegsschiffe
  • militärische Luftfahrzeuge-technik
  • militärische Elektronik
  • Ausbildungs-/Simulationsausrüstung
  • Infrarot-/Wärmebildausrüstung
  • Halbzeug zur Herstellung bestimmter Rüstungsgüter
  • verschiedene Ausrüstungen
  • Herstellungsausrüstung zur Produktion von Rüstungsgütern
  • militärische Software
  • Technologie

Nie wieder Krieg von deutschem Boden?


Nie wieder Krieg von deutschem Boden? Bundesregierung plant Abschaffung des Parlamentsvorbehalts bei Kriegseinsätzen

Deutsche Bundeswehr in Afghanistan. Quelle: ISAF Headquarters Public Affairs Office CC BY 2.0
Deutsche Bundeswehr in Afghanistan. Quelle: ISAF Headquarters Public Affairs Office CC BY 2.0
Was seit Jahres medial vorbereitet wird und auch durch Bundespräsident Joachim Gauck auf höchster politischer Ebene vorangetrieben wird, soll nun auch gesetzlich verankert werden: Die außenpolitische Wende Deutschlands hin zu einer offensiven Kriegspolitik zur Durchsetzung von EU- und NATO-Interessen. Da die Mehrheit der deutschen Bevölkerung für eine solche Politik nicht zu haben ist und auch vom Parlament immer wieder Widerstände gegen deutsche Kriegseinsätze zu erwarten sind, soll dieses nun ausgehebelt werden. Eine Kommission, angeführt vom ehemaligen Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) bereitet die Abschaffung des Parlamentsvorbehaltes gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr vor.
von RT Deutsch-Redakteur Florian Hauschild
"Vom deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen", sagte einst Bundeskanzler Willy Brandt. Nun ja, die Zeiten haben sich geändert. Deutschland solle doch besser wieder eine "aktivere" Rolle in der Welt spielen, Kriegseinsätze dienen dabei vor allem dem Schutz vor terroristischen Gefahren und zum Herbeiführen von "Demokratie" in den angegriffenen Ländern, so lautet stattdessen immer wieder die Litanei bellizistischer Meinungsmacher und politischer Entscheidungsträger.+
Der Weg zu diesem Ziel führt über allerlei präsidiale Sonntagsreden, in denen die Wende der deutschen Außenpolitik hin zum offenen Militarismus in blumige Worte gepackt wird, den stattgefundenen Umbau einer Verteidigungsarmee von "Bürgern in Uniform" hin zu einem Berufsheer und über die gezielte materielle Aufrüstung der Truppe, wie sie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen seit ihrem Amtsantritt umsetzt.+
Da kommt es wenig gelegen, wenn andere gesellschaftliche und politische Akteure - etwa das gewählte Parlament - im Wege stehen. Etwa wenn es mal wieder darum geht, andere Länder zu bombardieren, deren natürliche Ressourcen für den Westen interessant sind, dort aber ein kooperationsunwilliger Herrscher die Ausbeutung dieser Vorkommen durch die NATO- und EU-Staaten verhindert. Das westliche Wohlstandsmodell benötigt schließlich seinen Treibstoff. Zu viel Demokratie stört da nur.+
Mit gutem Grund und als Lehre aus der Geschichte gibt es in Deutschland bezüglich Kriegseinsätze an denen das deutsche Militär beteiligt ist, den so genannten "Parlamentsvorbehalt gegen Außeneinsätze der Bundeswehr". Jeder Kampfeinsatz der Truppe muss bisher von den gewählten Repräsentanten im Bundestag diskutiert und abgestimmt werden. Auch wenn sich die Parlamentarier hier in der Regel als willfährig erweisen und die Kriegsvorhaben der Exekutive durchwinken, ist diese gesetzliche Regel ein besonders wichtiges Instrument, um die Diskussion über Kriege die von deutschem Boden ausgehen, überhaupt auf die gesellschaftspolitische Agenda zu setzen. Auch können durch ein solches parlamentarisches Kontrollsystem Kriege durchaus verhindert werden, wie es etwa das britische Unterhaus im August 2013 tat, als darüber abgestimmt wurde, ob sich Großbritannien an der Bombardierung Syriens beteiligen sollte. Die Briten stimmten dagegen, anschließend ließen auch die US-Amerikaner ihre Pläne fallen.+
Wie der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär (1988-1992) im Verteidigungsministerium der Regierung von Helmut Kohl, Willy Wimmer, bereits im Juni 2014 warnte, soll in Deutschland nun dieser Parlamentsvorbehalt für Auslandseinsätze der Bundeswehr gekippt werden.+
Unter dem Vorsitz des ehemaligen Bundesverteidigungsminister Volker Rühe (CDU) wurde bereits am 20. März 2014 "Kommission zur Überprüfung und Sicherung der Parlamentsrechte" bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr gegründet, auch "Rühe-Kommission" genannt. Das Vorhaben ist ebenfalls im Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung festgehalten.+
Laut Rühe komme es darauf an, dass sich die NATO auf Deutschland "verlassen" können müsse und "die gesicherte Zurverfügungstellung der Fähigkeiten, die ich transnational nenne“ gesichert wird. Wenn es nach Rühe geht, darf es künftig nie wieder vorkommen, dass sich der Bundestag gemeinsamen Aktionen der Nato in den Weg stellt.
In einem Interview im Deutschlandfunk verkündete Rühe: +
"[...] und ich denke, es wäre gut, wenn die Bundesregierung, wenn das in der NATO abschließend geregelt ist, ins Parlament geht und dem Parlament berichtet, in welche Abhängigkeiten wir uns begeben haben und was von uns erwartet wird, wenn wir die anderen nicht lahmlegen wollen. Das sollte das Parlament zustimmend zur Kenntnis nehmen."
Argumentativ zur Seite steht Rühe bei seiner Kampagne wenig überraschend die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Rühe-Kommissions-Mitglied Roderich Kiesewetter (CDU), Andreas Schockenhoff (CDU) (†) und Niels Annen (SPD). So gab letzterer Beispielsweise zu Protokoll:
"Wenn sie [von der Leyen] darauf abzielt, Kompetenzen des Bundestags an das Europäische Parlament zu übertragen, denken wir in eine ähnliche Richtung."
Wer die Struktur der EU kennt, weiß, dass das Europäische Parlament jedoch wenig Mitspracherecht bei substanziellen Entscheidungen hat. Diese werden vielmehr von der EU-Kommission und verschiedenen Ministerräten getroffen, die am ehesten als Bürokraten-Junta bezeichnet werden können.
Dass all diese Kriegsstrategen grundgesetzwidrig handeln, scheint diese nicht weiter zu stören. Im Jahre 1994 urteilte das deutsche Bundesverfassungsgericht über den Einsatz der Bundeswehr in Somalia ein Jahr zuvor (BVerfGE 90, 286) in Bezug auf den Parlamentsvorbehalt: +
"Die auf die Streitkräfte bezogenen Regelungen des Grundgesetzes sind – in den verschiedenen Stufen ihrer Ausformung – stets darauf angelegt, die Bundeswehr nicht als Machtpotential allein der Exekutive zu überlassen, sondern als ‹Parlamentsheer› in die demokratisch rechtsstaatliche Verfassungsordnung einzufügen, d.h. dem Parlament einen rechtserheblichen Einfluss auf Aufbau und Verwendung der Streitkräfte zu sichern."
Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen, hieß es nach den Schrecken vor 70 Jahren. Wer allerdings glaubt diese Formel sei gesellschaftlicher Konsens, der irrt. Es gibt Entscheidungsträger und Meinungsmacher, die gezielt daran arbeiten, dass dieser Leitsatz mehr und mehr zu einem frommen Wunsch verkommt. Sie handeln strategisch und sie haben Namen. 

Paris ändert alles.Deutschland zieht in den Kampf gegen den IS

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_76242228/deutschland-zieht-in-den-kampf-gegen-den-is.html

Paris ändert alles
Deutschland zieht in den Kampf gegen den IS

26.11.2015, 17:29 Uhr | dpa
Deutschland zieht in den Kampf gegen den IS. Deutsche Soldaten üben im Manöver "Good Hope III" am Kap von Südafrika - um bald im Ernstfall in Syrien einsetzbar zu sein?  (Quelle: dpa)
Deutsche Soldaten üben im Manöver "Good Hope III" am Kap von Südafrika - um bald im Ernstfall in Syrien einsetzbar zu sein? (Quelle: dpa)
Die Terrorserie von Paris verändert alles. Eigentlich wollte sich Deutschland aus den Luftangriffen gegen den Islamischen Staat (IS) heraushalten. Jetzt vollzieht die Bundesregierung eine dramatische Kehrtwende - die Bundeswehr steht offenbar unmittelbar vor einem Kampfeinsatz in Syrien.
Deutschland will sich nun auch militärisch aktiv am internationalen Einsatz gegen die Terrororganisation beteiligen - und zwar auch ohne UN-Mandat.

Deutschland kommt Frankreich zu Hilfe

Knapp zwei Wochen nach den Anschlägen von Paris beschloss die Regierung nach einer Dringlichkeitssitzung, einer entsprechenden Bitte von Frankreichs Präsident François Hollande nachzukommen. Dieser hatte bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwochabend noch einmal nachdrücklich für ein stärkeres Engagement Deutschlands geworben.
Unsere wichtigsten Themen
Konkret will Deutschland "Tornado"-Aufklärungsflugzeuge für die Luftangriffe gegen die Terrormiliz bereitstellen, die bisher von den USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und arabischen Staaten geführt werden. Das beschlossen die Kanzlerin und die zuständigen Minister am Mittag bei einem Treffen in Berlin.

Tornados und Kriegsschiffe - ohne UN-Mandat 

Daneben soll die Bundeswehr ein Kriegsschiff, mindestens ein Tankflugzeug zur Betankung von Kampfjets der Anti-IS-Koalition und Satellitenaufklärung bereitstellen. Ein Mandat der Vereinten Nationen gibt es für den Einsatz nicht.

Samstag, 21. November 2015

Flüchtlinge aus Notunterkünften verschwunden

http://www.focus.de/politik/ausland/fluechtlingskrise-im-news-ticker-700-fluechtlinge-aus-notunterkuenften-verschwunden_id_5036886.html

+++ Flüchtlingskrise im News-Ticker +++700 Flüchtlinge aus Notunterkünften verschwunden


Huffington Post/Wochit Alles, was Sie wissen müssen: Wir erklären Ihnen die Syrienkrise in 90 Sekunden

700 Flüchtlinge aus Notunterkünften in Niedersachsen verschwunden

Samstag, 24. Oktober, 07.40 Uhr: Aus den Notunterkünften der Kommunen in Niedersachsen sind in den vergangenen Tagen etwa 700 Flüchtlinge verschwunden. Das ergab eine Umfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) unter den 20 Landkreisen und kreisfreien Städten, die das Land Niedersachsen im Zuge der Amtshilfe kurzfristig zur Aufnahme von 4000 Menschen verpflichtet hatte. Die Kommunen vermuten, dass die Flüchtlinge zu Verwandten innerhalb Deutschlands oder im Ausland weitergereist seien, fasst die "NOZ" die Rückmeldungen aus den Verwaltungen zusammen. In einigen Fällen hätten Familienangehörige die Menschen auch direkt an den Notunterkünften abgeholt.
Die Flüchtlinge seien zum großen Teil weder durch das Land Niedersachsen registriert noch hätten sie einen Asylantrag gestellt. Die Kommunen verweisen darauf, dass sie keine Handhabe hätten, die Menschen festzuhalten. Es handele sich nicht um Gefangene, betonte etwa ein Sprecher der Stadt Delmenhorst.
Angelika Jahns, innenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion in Niedersachsen, kritisierte die derzeitige Situation als "nicht akzeptabel". Sie sagte im Gespräch mit der "NOZ": "Wir müssen wissen, wer sich in Niedersachsen aufhält." Neben den 4000 Flüchtlingen, die auf die Kommunen verteilt werden, sind auch in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Tausende Menschen noch nicht registriert. Jahns forderte, die Flüchtlinge direkt nach ihrer Ankunft in Niedersachsen behördlich zu erfassen. "Den von Rot-Grün viel zitierten Flaschenhals gibt es tatsächlich", so die  CDU-Politikerin. Der sei allerdings nicht beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das Asylanträge bearbeitet, "sondern vor allem in der landeseigenen Verwaltung". Die Registrierung ist die Voraussetzung dafür, einen Asylantrag zu stellen.
Alle weiteren Informationen lesen Sie im Ticker:

Fahimi: Pegida-Anhänger mit voller Härte verfolgen

17.37 Uhr: Die Anti-Flüchtlingsbewegung Pegida, Teile der AfD und Neonazis rücken näher zusammen. Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte häufen sich. Die SPD fürchtet das Entstehen einer rechten Terrorszene - und verlangt Gegenmaßnahmen.
Die SPD fordert ein Durchgreifen von Polizei und Verfassungsschutz gegen die fremdenfeindliche Pegida-Bewegung. Diese gebe sich als Versammlung angeblich besorgter Wutbürger, sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi am Samstag in Augsburg. Doch sei Pegida nichts anderes als "biedermeierliche Brandstifter und Volksverhetzer". "Als solches müssen sie mit der vollen Härte der Polizei und des Verfassungsschutzes verfolgt werden." In Deutschland gebe es im Durchschnitt mittlerweile zwei Anschläge am Tag auf Flüchtlingsunterkünfte, sagte Fahimi bei einem kleinen Landesparteitag der bayerischen SPD vor etwa 150 Zuhörern. "Da droht ein rechter Terror zu wachsen, den wir nicht unterschätzen dürfen."
Die Integration der Flüchtlinge werde Jahre dauern. "Wir müssen ein Jahrzehnt der Integration organisieren. (...) Deshalb müssen wir aus dem "Wir schaffen das" der Kanzlerin ein "So schaffen wir das" der Bundesregierung werden lassen." Dafür seien neue Lehrer, neue Erzieher und massenhaft neue Wohnungen notwendig. Die SPD-Generalsekretärin betonte, dass nicht alle Flüchtlinge in Deutschland bleiben könnten: "Wir müssen so ehrlich sein zu sagen, nicht jeder hat Anspruch auf eine positive Entscheidung."
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dpa/J. Carstensen Die SPD fordert ein Durchgreifen gegen die Pegida-Bewegung.

Verschwundener Flüchtlingsjunge: 243 Hinweise - keine heiße Spur

16.45 Uhr: Auch wenn der Polizei Hunderte Hinweise vorliegen, bleibt das Verschwinden des vierjährigen Flüchtlingsjungen Mohamed in Berlin weiter ungeklärt. Die Beamten der Mordkommission gingen den mittlerweile 243 Hinweisen nach, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Eine heiße Spur sei jedoch nicht darunter. Mohamed war am 1. Oktober an der völlig überfüllten Registrierungsstelle für Flüchtlinge in der Turmstraße verschwunden. Ein Überwachungsvideo zeigt, wie er an der Hand eines bärtigen Mannes das Gelände verlässt. Der etwa 35 bis 50 Jahre alte Unbekannte soll Hinweisen zufolge schon früher am Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) gesehen worden sein. Er steht im Verdacht, das Kind mitgenommen zu haben.  

Autos brennen bei Anti-Flüchtlingsdemo in Stralsund


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dpa/Stefan Sauer Anti-Flüchtlingsdemonstrationen in MV

14.15 Uhr: Am Rande einer Demonstration in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung sind zehn Autos in Brand gesetzt worden. Dabei entstand nach Polizeiangaben vom Samstag hoher Sachschaden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und nahm Ermittlungen auf. Die Kundgebung "Stralsund wehrt sich - Asylantenwahnsinn stoppen" mit 400 Teilnehmern sowie eine Gegendemo mit 180 Menschen waren am Freitag zunächst friedlich verlaufen. Dann standen auf einem Parkplatz die Autos in Flammen. Gegner und Befürworter der Flüchtlingspolitik beschuldigten sich gegenseitig, Feuer gelegt zu haben.

Weiterer Sonderzug mit Flüchtlingen in Berlin angekommen  

12.48 Uhr: Ein weiterer Zug mit Flüchtlingen von der Balkanroute hat am Mittag die Hauptstadtregion erreicht. Der Sonderzug aus dem bayerischen Freilassing sei gegen 11.00 Uhr am Regionalbahnhof Schönefeld angekommen, sagte ein Sprecher des Brandenburger Innenministeriums. Die geflüchteten Menschen sollten nach Doberlug-Kirchhain und Eisenhüttenstadt in Brandenburg weiterreisen. Eine Gruppe solle auch in die Glockenturmstraße in Berlin gebracht werden, sagte eine Sprecherin der Sozialverwaltung. Zahlen lagen noch nicht vor.
In der Nacht zum Samstag ist nach Ministeriumsangaben außerdem ein Bus mit 46 geflüchteten Menschen in Eisenhüttenstadt eingetroffen. Für Sonntag werde ein weiterer Sonderzug erwartet.

Tausende ziehen weiter über den Balkan in Richtung Deutschland

11.35 Uhr: Der Flüchtlingsansturm über die Balkanroute lässt nicht nach. In der Nacht zum Samstag schlugen sich wieder mehr als 1300 Menschen über die grüne Grenze nach Slowenien durch, berichtete die Polizei. Damit seien seit dem Vortag allein über das kleine Grenzdoft Rigonce im Osten des Landes mit nur 170 Einwohnern rund 13 000 Menschen eingereist, meldete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Unter den Flüchtlingen sind auch viele Frauen und Kleinkinder - oft nur notdürftig gegen Nässe und Kälte geschützt. Knapp 4000 Flüchtlinge warteten in der slowenischen Gemeinde Sentilj an der Grenze zu Österreich auf ihre Weiterreise nach Norden. Die meisten dieser Menschen sind vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen. Viele wollen nach Deutschland.
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dpa/Igor Kupljenik Flüchtlinge ziehen in einem Treck in ein Aufnahmelager im slowenischen Dobova.

Migrationsminister: zu hohe Preise für Flüchtlingsunterkünfte  

10.45 Uhr: Migrationsminister Dieter Lauinger (Grüne) beklagt hohe Preise zum Anmieten von Flüchtlingsunterkünften. "Manche meinen, mit der Not der Länder Geld verdienen zu können", sagte Lauinger der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit gebe es mehrere Gespräche zur Nutzung weiterer Objekte. Details nannte er nicht. Noch nicht abgeschlossen sind Lauinger zufolge die Verhandlungen über zwei Bürogebäude in Nordhausen. Das Land habe ein internes Gutachten zum Wert der Häuser erstellt. "Diese Zahl weicht von dem Preis ab, der uns angeboten wurde." Es gebe unterschiedliche Vorstellungen über den Wert der Gebäude. Dort könnten mehrere Hundert Flüchtlinge einziehen.
Nach Angaben des Ministers sind bis Mitte Oktober etwa 3000 Flüchtlinge in Thüringen angekommen. Es deute alles daraufhin, dass am Monatsende wieder 6000 neue Asylbewerber gezählt werden. So viele waren es bereits im September. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 6100. Das Land sucht deshalb händeringend nach neuen

Söder: Flüchtlingsproblematik ist "Existenzfrage für die Union"

08.30 Uhr: Der Umgang mit der Flüchtlingskrise ist nach Einschätzung des bayerischen Finanzministers Markus Söder (CSU) von "fundamentaler Bedeutung für die Zukunft und den Bestand der Union". Söder sagte der "Bild"-Zeitung (Samstag): "Die innere Sicherheit ist ein Kern- und Herzthema der Union. Wir wollen keine Variante der Grünen werden, sondern klare bürgerliche Alternative bleiben. Wenn wir an der Stelle versagen, werden sich AfD und andere auf Dauer etablieren. Das kann keiner wollen. Deshalb müssen CDU und CSU wieder zusammenkommen."

Juncker wird in Papier deutlich: "Politik des Durchwinkens ist nicht akzeptabel"

Freitag, 23. Oktober, 23.43 Uhr: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will die Staats- und Regierungschefs auf ihrem Flüchtlingsgipfeltreffen am Sonntag in Brüssel zur besseren politischen Zusammenarbeit verpflichten. Die Staats- und Regierungschefs der teilnehmenden Staaten sollen innerhalb von 24 Stunden nach dem Treffen "Kontaktpersonen" in ihrem direkten Umfeld ernennen, die sich anschließend täglich gegenseitig über den Flüchtlingsandrang und Aufnahmekapazitäten austauschen sollen.
Das meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf einen 16-Punkte-Katalog, den Juncker am Freitag an die Regierungen der Balkanstaaten, Österreich, Deutschlands, Ungarns und Griechenlands geschickt hat. Die Regierungen sollen diesen Katalog am Sonntag als Schlussfolgerung des Treffens beschließen.

Montag, 9. November 2015

Niersbach ist zurückgetreten

http://www.spiegel.de/sport/fussball/wolfgang-niersbach-tritt-als-dfb-praesident-zurueck-a-1061931.html

https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=969541984582819236#editor/target=post;postID=1132097192280880147

Wolfgang Niersbach ist im Zuge der WM-Affäre als DFB-Präsident zurückgetreten. "Ich habe für mich erkannt, dass der Zeitpunkt gekommen ist, die politische Verantwortung zu übernehmen", sagte Niersbach nach einer Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes. Die beiden Vizepräsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch übernehmen kommissarisch die Amtsgeschäfte.
Niersbach war in dem Skandal um dubiose Geldflüsse vor der Weltmeisterschaft 2006 schwer unter Druck geraten. In der vergangenen Woche durchsuchte die Steuerfahndung sowohl die DFB-Zentrale in Frankfurt als auch Niersbachs Privatwohnsitz in Dreieich. Gegen den zurückgetretenen DFB-Chef, seinen Vorgänger Theo Zwanziger und den früheren DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt ermittelt die Frankfurter Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall. Auslöser der Ermittlungen sind die Recherchen des SPIEGEL um die WM-Vergabe 2006 und die Enthüllung, dass es eine schwarze Kasse in Höhe von 6,7 Millionen Euro gab.
Das Organisationskommittee des DFB für die WM hatte sich die Summe vom damaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus geliehen, zurückgezahlt wurde sie 2005. Der Verband hatte die Zahlung offiziell als Maßnahme für ein "Kulturprogramm der WM 2006" geltend gemacht - "obwohl ihr tatsächlich ein anderer Zweck zugrunde lag", wie die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung formulierte. Die Frage, wohin das Geld des Franzosen ursprünglich einmal geflossen ist, steht seit Wochen im Zentrum des gesamten Skandals und ist bis heute nicht geklärt.
Als Schuldeingeständnis wollte Niersbach seine Entscheidung nicht betrachten: Er habe im Zusammenhang mit der WM-Vergabe "immer sauber, vertrauensvoll und korrekt gearbeitet", hieß es in der persönlichen Erklärung des 64-Jährigen. "Ich bleibe dabei und möchte noch einmal unmissverständlich klarstellen, dass ich von den Hintergründen der im Raum stehenden Zahlungsflüsse keinerlei Kenntnis hatte."
Vergabe der WM 2006

Flüchtlinge in Europa- Sicherheitsbehörden-Grenzsturmszenario

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-behoerden-bereiten-sich-auf-balkan-grenzsturm-vor-a-1061743.html#ref=kalooga

Flüchtlinge in Europa: Sicherheitsbehörden spielen Grenzsturm-Szenario auf dem Balkan durch

Flüchtlinge in Slowenien: Lagebericht warnt vor "Panik und Chaos" 

 Die Flüchtlinge kommen derzeit immer schneller über den Balkan nach Mitteleuropa. Deswegen warnen die Sicherheitsbehörden laut einem Bericht vor "Panik und Chaos" an den Grenzen.

In einem internen Lagebild der Sicherheitsbehörden werden bei Grenzschließungen der Balkanstaaten ein "Stürmen der Grenzen" und "Panik und Chaos" erwartet. Das berichtet "Die Welt" und beruft sich auf ein vertrauliches Papier "Illegale Migration" des "Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrums illegale Migration" (Gasim), einer Kooperation von Bundesnachrichtendienst, Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz, Bundespolizei, das Auswärtige Amt und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Die Behörden warnen davor, dass die Flüchtlinge derzeit immer schneller über den Balkan nach Mitteleuropa kommen. Auch mit einer Zunahme der Anzahl wird gerechnet. In dem Bericht werde ein "Stürmen der Grenzen" als Szenario genannt. Eine "Sackgasse" auf der Balkanroute ohne europäische Unterstützung könne laut Einschätzung der Behörden "Panik und Chaos bei Migranten und Behörden auslösen". Im Fall von gleichzeitigen Grenzschließungen in Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Ungarn wäre das "organisierte Weiterreichen" der Migranten entlang der Balkanroute unterbrochen. Laut Lagebild käme das "griechische System der Drehtür" dann "zum Erliegen". Die humanitäre Lage würde sich weiter verschlechtern.
Laut Lagebild müsse Griechenland eine wichtigere Rolle übernehmen und Rückführungen in die Türkei durchführen. Bei einem Rückstau könnten Flüchtlinge auch per Frachter ("Ghostships") nach Italien gelangen. In der vergangenen Woche hatte Kanzlerin Angela Merkel bereits vor militärischen Auseinandersetzungen gewarnt, sollte Deutschland die Grenze zu Österreich für Flüchtlinge schließen. Mit Blick auf die Erfahrungen mit dem ungarischen Zaunbau an der Grenze zu Serbien sagte Merkel: "Es wird zu Verwerfungen kommen." Es gebe heute auf dem westlichen Balkan zum Teil schon wieder solche Spannungen, dass sie jüngst um eine Konferenz zur Balkanroute gebeten habe, sagte Merkel am Dienstag. Sie wolle nicht, dass dort wieder militärische Auseinandersetzungen notwendig werden.
Laut den Zahlen der Vereinten Nationen von Anfang vergangener Woche sind weiterhin Tausende Flüchtlinge auf der Balkanroute unterwegs. In Slowenien seien von Sonntag bis zum frühen Montagmorgen 8500 Schutzsuchende angekommen, berichtete die Nachrichtenagentur STA unter Berufung auf die Polizei. Weiter südlich erreichten allein in den ersten Stunden des Montags rund 3500 neue Flüchtlinge Kroatien, meldete das Innenministerium.