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Bundesagentur für Arbeit
Viele Flüchtlinge wollen keine Berufsausbildung
11.01.2016, 17:11 Uhr
| AFP, t-online.de
Flüchtlinge aus Pakistan arbeiten in der Putzkolonne ihrer Unterkunft, um Geld zu verdienen. (Quelle: Archiv/dpa)
Wer in Deutschland Zuflucht sucht, will oft schnell Geld verdienen, scheut aber meist den Weg der Berufsausbildung. Die meisten Flüchtlinge sind erpicht auf Hilfsjobs, vermeldet der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit. Für Industrie und Handwerk ist das ein Problem.
Viele Flüchtlinge treten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit
(BA) lieber einen unterbezahlten Hilfsjob an, als eine Ausbildung zu
beginnen. "Wir stellen fest, dass viele Flüchtlinge möglichst schnell
Geld verdienen wollen", sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker der
"Süddeutschen Zeitung".
Jobs in Hotels und Gaststätten oder im Reinigungsgewerbe sind bei vielen arbeitssuchenden
Migranten begehrt.
Denn nach Angaben von Becker sind Flüchtlinge oft dazu gezwungen, ihre
Angehörigen in der Heimat finanziell zu unterstützen. Auch "horrende
Schulden an Schlepperbanden" tragen dazu bei, zukünftige Beschäftigungs-
und Karrierechancen auszublenden.
Flüchtlinge von Lehre überzeugen
Die Bundesagentur setzt
jetzt auf eine intensive Beratung, um Flüchtlinge von einer Lehre zu
überzeugen. Helfen soll dabei die berufsbegleitende Qualifizierung mit
Sprachkursen.
Das Problem ist auch bei den Handwerks- sowie den Industrie- und
Handelskammern bekannt. "Gut ausgebildete Fachkräfte haben deutlich
bessere Verdienstaussichten", sagte der Präsident des Deutschen
Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, der SZ.
Deshalb ist es wichtig, Flüchtlinge ohne Berufs- und Studienabschluss
frühzeitig über die Chancen einer beruflichen Ausbildung zu informieren.
20.200 unbesetzte Ausbildungsstellen
"Wir brauchen
qualifizierte Fachkräfte, und das in einer sehr, sehr großen Zahl",
zitiert die Zeitung den Präsident des Zentralverbands des Deutschen
Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer.
Die Zahl der noch offenen Ausbildungsstellen überstieg im Vorjahr zum
achten Mal in Folge die Anzahl der noch unversorgten Bewerber um 20.200
Stellen (Stand: 19.10.2015). Davor lag die Zahl bei 16.200 unbesetzten
Ausbildungsplätzen, 2013 waren es magere 12.700
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