Beamte widersprechen Bericht
"Den Tätern ging es um sexuelles Amüsement"
07.01.2016, 19:25 Uhr
| AFP
Keine Festnahmen in der Kölner Silvesternacht? Keine Personalien?
Mehrere Kölner Beamte widersprechen laut "Welt am Sonntag" (WamS) der
Darstellung der Polizeispitze. Das Motiv sei die sexuelle Befriedigung
der Täter gewesen.
Auch sei es nicht so, dass sexuelle Belästigungen vor allem dazu gedient hätten, Trickdiebstähle vorzunehmen. "In Wirklichkeit verhielt es sich genau umgekehrt", sagte demnach ein Beamter. Vorrangig sei es "den meist arabischen Tätern" um "ihr sexuelles Amüsement" gegangen.
"Die meisten waren frisch eingereiste Asylbewerber"
"Es wurden, anders als öffentlich dargestellt, sehr wohl von zahlreichen Menschen die Personalien aufgenommen", zitierte die "WamS" einen Polizeibeamten. "Die meisten waren frisch eingereiste Asylbewerber", sagte demnach ein weiterer Polizist.Auch im "Kölner Stadt-Anzeiger" hieß es unter Berufung auf eigene Recherchen, es seien in Mitteilungen der Polizei Angaben zur Herkunft kontrollierter Männer verschwiegen worden.
Widerspruch zu offiziellen Angaben
Die von der "WamS" zitierten Ausgaben widersprechen allerdings auch aktuellen, offiziellen Angaben der Kölner Polizei, wonach bislang 16 mögliche Tatverdächtige identifiziert worden seien. Dabei handelt es sich demnach um junge Männer "weitestgehend" aus dem nordafrikanischen Raum. Insgesamt seien mittlerweile 121 Anzeigen von Opfern eingegangen. Dabei gehe es in etwa drei Viertel der Fälle um Sexualdelikte, teilweise verknüpft mit Eigentumsdelikten, teilte die Polizei mit.Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Irene Mihalic warnte "angesichts des Wirrwarrs an Informationen" davor, vor einer stringenten Analyse der Vorgänge "Mutmaßungen in die Welt zu pusten". Von einem "Fakten-Chaos" sprach die Grünen-Abgeordnete Kahtarina Dröge. Beide äußerten sich am Rande der Grünen-Klausurtagung in Weimar.
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