Polizeigewerkschaft zur Kölner Silvesternacht
"Ungewiss, ob es zu einer einzigen Verurteilung
kommen wird"
06.01.2016,
08:12 Uhr | AFP, dpa
Die massenhaften sexuellen Übergriffe auf Frauen in der
Silvesternacht in Köln
haben Deutschland schockiert. Nun fürchtet die Deutsche Polizeigewerkschaft,
dass es im Zusammenhang mit den Verbrechen nicht zu Urteilen kommen könnte. Das
erklärte Gewerkschaftschef Rainer Wendt in der "Passauer Neuen
Presse".
Dabei sei die Ermittlung der Schuldigen immens wichtig, mahnte Wendt. "Wenn sie nicht gefasst werden, werden sie sich regelrecht ermuntert fühlen, im Schatten der Anonymität weiter tätig zu werden." Es müsse damit gerechnet werden, dass die Tätergruppen auch in Zukunft solche Delikte begehen wollten, etwa beim anstehenden Karneval in Köln.weiter tätig zu werden." Es müsse damit gerechnet werden, dass die Tätergruppen auch in Zukunft solche Delikte begehen wollten, etwa beim anstehenden Karneval in Köln.
Wendt wehrt sich gegen Kritik an den Beamten
Der Gewerkschaftschef nahm zugleich die in der Silvesternacht in Köln
eingesetzten Polizisten in Schutz. "Ihnen kann man keinen Vorwurf
machen." Die Zahl der Einsatzkräfte habe schlicht nicht ausgereicht, um
anders zu agieren. "Es war mit dem vorhandenen Personal nicht möglich, den
Platz dauerhaft zu räumen", sagte Wendt.Zuvor hatte unter anderem Thomas de Maizière (CDU) deutliche Kritik am Verhalten der Beamten vor Ort geübt. "So kann die Polizei nicht arbeiten", sagte der Innenminister in den "Tagesthemen".
Wendt äußerte zudem "erhebliche Zweifel, dass wir künftig immer da, wo es notwendig sein wird, mit einer ausreichenden Zahl von Polizeikräften vor Ort sein können". Er forderte die Politik auf, die Videoüberwachung zu verstärken. "Wir brauchen intelligente Videoüberwachung, die uns auch im Einsatz hilft. Das kostet Geld, erleichtert aber später die Identifizierung der Täter."
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