160 Staats- und Regierungschefs und der Papst: So einen Gipfel haben die Vereinten Nationen und die Stadt New York noch nie erlebt. Beschlossen werden soll bis Sonntag nicht weniger als das Ende von Hunger und Armut. Ein Papstvertrauter erwartet eine prophetische Rede von Papst Franziskus.
Zum Kampf gegen Hunger und Armut laden die Vereinten Nationen ab diesem Freitag zu dem größten Gipfel in ihrer 70-jährigen Geschichte. Rund 160 Staats- und Regierungschefs und der Papst wollen bei dem drei Tage dauernden Treffen in New York die sogenannten SDGs (Sustainable Development Goals, Nachhaltigkeitsziele) beschließen, mit denen in den kommenden 15 Jahren unter anderem Hunger und Armut aus der Welt geschafft werden sollen.
"Ein bisschen wie Jesus in der Synagoge von Kapernaum"
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Papstvertraute Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga erwartet viel von der Rede des
Papstesin New York: "Ich bin sicher, er wird sie mit prophetischer Kraft halten. Ein bisschen wie Jesus in der Synagoge von Kapernaum wird er versuchen, die Ohren zu füllen mit Worten der Bibel", sagte der Erzbischof von Tegucigalpa im Interview der Wochenzeitung "Die Zeit".
Bundeskanzlerin Merkel, die ebenfalls in New York sprechen wird, ist optimistisch: "Die Chancen sind so viel größer als die Risiken, wir müssen sie nur erkennen und auch nutzen", sagte Merkel vor ihrer Abreise nach New York bei einer Regierungserklärung im Bundestag. "Wer, wenn nicht wir, hätte die Chance dazu? Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen." Zudem kündigte Merkel zum Erhalt der Lebensgrundlagen eine spürbare Erhöhung des finanziellen Engagements der Bundesrepublik an. "Wir werden Milliarden mehr für Entwicklungshilfe ausgeben."
Fortschreibung der Millenniumsziele
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Bei den SDGs handelt es sich um die Fortschreibung der im Jahr 2000 bis 2015 vereinbarten Millenniums-Entwicklungsziele, von denen viele zumindest teilweise erreicht wurden. So wurde beispielsweise die Anzahl der Menschen, die unter Hunger oder extremer Armut leiden, fast halbiert.
Mit den SDGs sollen nun auch Gesundheitsgefahren wie Epidemien eingedämmt und Umwelt und Klima stärker geschützt werden. Außerdem sollen alle Menschen sauberes Wasser und Zugang zu einer vernünftigen Toilette bekommen. Eine Benachteiligung von Frauen und Mädchen soll es nicht mehr geben, und jeder Mensch werde verlässliche, umweltschonende Energie nutzen können.
Erstmals soll es damit einen Aktionsplan geben, der nicht nur für Entwicklungs- und Schwellenländer, sondern auch für Industriestaaten gilt. Hilfsorganisationen begrüßen das Vorhaben, weisen aber auch darauf hin, dass die Umsetzung der ambitionierten Ziele nicht einfach werden dürfte.
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