Sonntag, 13. September 2015

Neue Flüchtlinge in Hermsdorf: Jenaer DRK bekommt Besuch aus Kanada


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Neue Flüchtlinge in Hermsdorf: Jenaer DRK bekommt Besuch aus Kanada


Der Generalsekretär des Kanadischen Roten Kreuzes besucht die Flüchtlingsunterkunft in Hermsdorf, die am Freitag erneut mit 196 Asylsuchenden belegt wurde

Der Jenaer DRK-Chef Peter Schreiber (links) und der Kanadische Generalsekretär Conrad Sauvé. Foto: Lutz Prager


Der Jenaer DRK-Chef Peter Schreiber (links) und der Kanadische Generalsekretär Conrad Sauvé. Foto: Lutz Prager
Hermsdorf. 24 Stunden nach der Abfahrt des letzten Busses mit Kriegsflüchtlingen ausSyrien in Richtung Erfurt, wurde die Logistikhalle im Tridelta-Gewerbegebiet gestern erneut belegt. Direkt vom Münchner Messegelände brachten drei Reisebusse eines Gothaer Unternehmens am Mittag 196 Männer, Frauen und Kinder in das Thüringer Notquartier. Neben Syrern strandeten auch Pakistani und Flüchtlinge aus verschiedenen afrikanischen Staaten im Thüringer Holzland.
Ein Teil dieser Leute wird je nach Nationalität in der nächsten Woche in andere Bundesländer gebracht, erklärte der Jenaer DRK-Chef Peter Schreiber. Die Aufteilung nach Nationalitäten innerhalb Deutschlands erfolge zum einen, weil nicht überall Dolmetscher aller Nationalitäten vorgehalten werden können und zum anderen, um möglichen ethnischen Konflikten aus dem Wege zu gehen.
Trotzdem wird die Zahl der Flüchtlinge in den nächsten Tagen weiter wachsen. Schreiberspricht von insgesamt 600.
Für diese Zahl bereiten das THW Apolda, Rotkreuz-Helfer und Soldaten des Geraer Pionierbatallions der Bundeswehr die Halle vor. Anders als am vergangenen Wochenende, als die Unterkunft binnen Stunden Hals über Kopf hergerichtet werden musste, ist nun schon eine gewisse Normalität eingezogen. Wir haben alles in mehreren Sprachen beschriftet. Es gibt jetzt genügend Feuerlöscher, und viele Kleinigkeiten wurden nach den ersten Erfahrungen verbessert, sagt Schreiber. Dazu gehörte gestern auch die Registrierung aller Neuankömmlinge. Wir müssen als DRK ja wissen, wie viele Menschen genau hier sind und woher sie stammen, so Schreiber. Die Unterkunft soll dauerhaft Pufferreserve des Landes bleiben, das heißt, sie wird immer wieder geräumt und neu belegt.
Überraschenden Besuch erhielten die Helfer gestern zeitgleich aus Übersee. ConradSauvé, Generalsekretär des Kanadischen Roten Kreuzes, besuchte Flüchtlingsunterkünfte in LeipzigHermsdorf und Ohrdruf. Ich will mir selbst ein Bild davon machen, wie die deutschen Kollegen eine solche Situation organisieren, sagte Sauvé. Auch in Kanadawerde angesichts der Flüchtlingskatastrophe über die Aufnahme von Asylsuchenden diskutiert. Ich denke, es braucht da globale Lösungen, sagte Sauvé. Der Kanadier hatte den Zwischenstopp auf dem Rückflug von einem Besuch in Afghanistan eingelegt. AusHermsdorf gab Sauvé via Skype ein Interview für das kanadische Fernsehen über die Situation vor Ort.


11.09.15


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