OSTERPREDIGTEN
Freude, Liebe und Zuversicht
Die Geistlichen im Wittelsbacher Land haben am Wochenende die Frohe Botschaft verkündet. Dabei sind sie auch auf aktuelle Themen eingegangen, wie etwa die Terroranschläge in Paris und Brüssel. Wie sollen Christen damit umgehen?
Aichach-Friedberg Ostern sind die Kirchen gut besucht im Wittelsbacher Land. Dann kommen die Menschen in ihren Gemeinden zusammen, um sich auf die Osterbotschaft einzulassen. Was haben die Geistlichen in den Gotteshäusern gepredigt?
Der evangelische Pfarrer Winfried Stahl sprach von Liebe, Hoffnung und Vertrauen. Er hat Ereignisse der Gegenwart betrachtet und Übereinstimmungen mit biblischen Aussagen gefunden: „Der gefährlichste Unsicherheitsfaktor der Welt und die größte moralische Schwachstelle der Schöpfung ist der Mensch“, begann er bei Adam und Eva. Zu finden sei diese Aussage auch bei der Sintflut, dem Turmbau zu Babel oder in der Passionsgeschichte. Dieselbe Aussage fand der Pfarrer dann auch in der heutigen Zeit: Etwa beim German-Wings-Piloten, der 150 Passiere mit in den Tod riss, oder bei den Attentätern von Brüssel und Paris. „In der Passionsgeschichte erleben wir, wie Jesus auch in dieser brutalen Welt seinem Stil der grenzenlosen Liebe, seiner unerschütterlichen Hoffnung und seinem mutigen Vertrauen treu geblieben ist“, erklärte Winfried Stahl. An Ostern lade Gott ein, sich auf diese Seite des Lebens zu stellen.
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Aichacher Katholiken feierten in der Stadtpfarrkirche mit PfarrerHerbert Gugler. Nach dem Gloria läuteten wieder alle Glocken. Die Weihe des Feuers zur Entzündung der Osterkerze am Platz der ehemaligen Bäckerei Seitz, der Einzug ins dunkle Gotteshaus, die Lesungen aus dem Alten Testament, die Weihe des Taufwassers und der anbrechende Tag beeindruckten viele Gläubige. Herbert Gugler begann seine Predigt mit einem Blick auf ein Lied der Gruppe Unheilig. „Wir waren geboren, um zu leben, mit dem Wunder jener Zeit“, heißt es darin. Paulus soll einmal denen, die nicht an die Auferstehung Christi glauben wollten, gesagt haben: „Wenn Christus nicht wirklich von den Toten erstanden ist, dann gibt es auch für uns keine Auferstehung. Dann aber lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ Der Stadtpfarrer erklärte: „Geboren zu sein, nur um zu sterben, ohne das Wunder der Auferstehung, das wäre ja nun wirklich wenig.“ Christen würden mit dem Wunder von Ostern leben. Jesus habe den Tod besiegt, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Das sei der Grund für die Osterfreude: „Wir sind geboren, um zu leben – mit dem Wunder von Ostern.“
An die Frauen und Jünger, die voller Freude über die Auferstehung gewesen seien, erinnerte der katholische Dekan Stefan Gast in seiner Predigt in Inchenhofen. „So dürfen auch wir uns neu mit dieser österlichen Freude erfüllen und durchdringen lassen.“ Die Kraft des Gottvertrauens werde gebraucht, angesichts der vielen tragischen Ereignisse, der Nachrichten von Terroranschlägen. Da brauchen wir in allem Entsetzen und in schierer Verzweiflung Hoffnung und Zuversicht“, so der Dekan weiter. Auch im persönlichen Leben gebe es Lebensabschnitte voller Schmerz und Leid durchzustehen. „Da brauchen wir Lichtblicke, die uns Mut machen.“ Mit den Frauen im Evangelium dürfen wir durch die Heilige Pforte des Grabes Jesu gehen und uns vom Licht des Auferstandenen anscheinen und durchdringen lassen.“
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