Sonntag, 21. Juni 2015

Sommersonnenwende am 21. Juni- Sommer-Hansel in Bayern

http://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/garmisch-partenkirchen/berggipfel-leuchten-wieder-2363360.html

Imposante Kulisse: Das Anzünden der Feuer beginnt, wenn der Tag endet. foto: privat


Die Berggipfel leuchten wieder

Garmisch-Partenkirchen - An diesem Samstag brennen die 

Johannifeuer rund um Garmisch-Partenkirchen.

Bei Einbruch der Dunkelheit geht es los: Mit literweise Öl bepackt, machen sich viele Einheimische auf den Weg nach oben - zu den Berggipfeln der Region. Die Johannifeuer werden entzündet. Ein verbreiteter Brauch im Raum Garmisch-Partenkirchen. „Jedes Jahr am 23. Juni brennen die Feuer auf den Bergen“, erzählt Josef Karg.
Der Garmisch-Partenkirchner lebt diese Tradition seit seiner Jugend. „Mit 13 Jahren war ich das erste Mal dabei.“ Jetzt ist er 53. Der alteingesessene Garmischer geht traditionell auf den Kramer. Am Grat brennen die Feuer. Für die verschiedenen Plätze gibt es eine Art Hierarchie: „Ich hab’ ganz unten mit dem Feuer angefangen und mich dann bis zum Gipfelkreuz hochgearbeitet‘“, erzählt Karg.
Er selber hat vor ein Paar Jahren den höchsten Punkt aber wieder abgegeben, „um den jüngeren Generationen die Chance zu geben“. Der Kramergipfel ist es auch, der „den Startschuss“ gibt. Brennt das Feuer ganz oben, sind nachfolgend erst der Schafwankl, Mittergern und der Königsstand an der Reihe.
„Meist nimmt man ein aufgeschnittenes Stahlblechfass, füllt es mit Rapsöl und zündet das Ganze mit einem Leinentuch an“, sagt Karg. Recht bequem - verglichen mit früher. „Ältere Generationen haben immer erzählt, wie mühsam es gewesen ist, das Holz nach oben zu schaffen - vor allem wenn man oberhalb der Baumgrenze stationiert war“, erinnert sich Andreas Baumann vom Werdenfels Museum. Bei Regen oder schlechter Sicht fällt das Spektakel ins Wasser, doch das passiert selten. „In meinen 40 Jahren ist es nur zweimal ausgefallen“, erinnert sich Karg. Und wenn doch? „Wird es auf gar keinen Fall verschoben!“ Dieser Meinung schließt sich Anton Vogg an. Er ist einer der passionierten Anzünder in Grainau. „Bei uns geht es nur um die Tradition. Es ist keine Tourismusveranstaltung wie in Österreich.“ In Ehrwald nehme man es mit dem Datum auch nicht so genau. „Die machen’s, wenn das Wetter passt.“ Viele Einheimische und Besucher staunen Jahr für Jahr, sobald die lodernden Flammen aus der Dunkelheit hervorleuchten. Damit wird der Geburtstag von Johannes dem Täufer geehrt. „Der Brauch stammt noch aus der heidnischen Zeit“, erzählt Baumann. „In Mundart spricht man vom Sommer-Hansel.“ Sein Pendant ist der Winter-Hansel am 27. Dezember. Die Gedenktage sind Symbol für die Sonnenwende. Während der Geburtstag von Johannes dem Täufer am 23. Juni das Zeichen für die kürzer werdenden Tage ist, gilt es beim Geburtstag vom Apostel Johannes genau umgekehrt: „An den Evangelisten erinnert man am 27. Dezember - also dann, wenn die Tage wieder länger werden“, erklärt Baumann.

Seit Generationen wird Johannes der Täufer in der Gegend sehr verehrt: „Früher hat in der Nacht von 23. auf 24. Juni die ganze Nacht die Glocke der Farchanter Kirche geläutet“, erinnert sich der Museumsleiter. Auch wenn die Verehrung des Heiligen „nicht mehr an erster Stelle steht“, wie Baumann findet, so hat sich der Brauch doch über die Jahrhunderte erhalten. Und viele Einheimische machen sich auch an diesem Samstag wieder auf den Weg und bringen die Berggipfel rund um Garmisch-Partenkirchen zum Leuchten.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/hoehepunkt-des-sommers-urerfahrung-mit-barbetrieb-1.1701861




21. Juni 2013, 15:02 Uhr
Höhepunkt des Sommers
Urerfahrung mit Barbetrieb
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Zuschauer stehen am Sonnwendfeuer auf der Ludwigshöhe.

Ein Sonnwendfeuer auf der Ludwigshöhe, Ebersberg. 
(Foto: EBE)
Ein Feuer mitten in der Stadt: Im Mittelalter führte die Sommersonnwende immer wieder zum Großbrand. Inzwischen ist die Sicherheit wichtiger geworden. Und der Spaß. Aus dem Brauch ist ein Event geworden - mit Grill und Mutproben.
Von Hans Kratzer
Unser Klima spinnt, und deshalb haben die Menschen im weihnachtlichen Bayern des Jahres 2012 luftig bekleidet die Straßencafés bevölkert und die milde Luft genossen. Diesen Komfort zur Wintersonnenwende aber büßten sie, indem sie danach ewig lang einem hartnäckigen Sauwetter ausgesetzt waren. Erst jetzt, kurz vor der nächsten Sonnenwende, hat sich der Sommer eingestellt, sodass wenigstens die alte Bauernregel Gültigkeit behalten könnte: "An Johanni trocken und warm, das macht keinen Bauern arm." Doch leider soll es schon wieder regnen.
Es gibt nur wenige Tage im Jahreslauf, die von einer solchen Fülle an Spruchweisheiten und Mythen umrankt sind wie der Johannistag (24. Juni), der auch die Sommersonnenwende markiert. "Du bist so lang wie der Tag an Johanni!" Mit solchen Redensarten wurden einst groß gewachsene Menschen geneckt, und jeder verstand die aus der Konnexität von Sonnenstand und Physiognomie abgeleitete Ironie.
Immerhin prägten die bereits um St. Vitus (15. Juni) einsetzenden Sonnwendtage das Denken und Handeln der Menschen seit jeher - bis hin zum Bau der Steinkreise von Stonehenge, deren Konstruktion genau auf die Sonnenwende ausgerichtet ist. Ähnlich verhält es sich bei den in Bayern entdeckten Sonnentempeln aus dem 5. Jahrtausend vor Christus.
Gerade diese prähistorischen Anlagen belegen, dass die Verknüpfung des längsten Tages im Jahr mit religiösen Handlungen damals eine wichtige Rolle gespielt hat, besonders im Verbund mit jenem magischen Licht, das in Gestalt des Sonnwendfeuers bis in die Gegenwart hereinleuchtet.

Sinnbild existenzieller Hoffnungen und Ängste
Schriftlichen Quellen aus dem Mittelalter wie etwa der Münchner Stadtkammerrechnung von 1401 ist zu entnehmen, dass sogar mitten in den Städten ausgelassene "sunbentfeuer" gefeiert wurden. Allerdings wird darin so manche Brandkatastrophe ihren Ausgang genommen haben, weshalb diese Sonnwendfeuer oft verboten wurden. Auf Dauer konnte die Obrigkeit diesen Brauch aber nicht unterdrücken, denn dazu loderte in ihm eine allzu schicksalhafte Kraft.
Gerade für den von den Launen der Natur abhängigen Bauernstand war das Feuer Sinnbild existenzieller Hoffnungen und Ängste. Wie schnell man der Bevölkerung diesbezüglich ein schlechtes Gewissen einreden konnte, zeigt der folgende Spruch: "Sunnwendfeuer, Sunnwendfeuer / Der Howan (Hafer), der is teua! / Wer koa Holz zum Feua gibt / Erreicht das ewige Leben nicht."
Solche Verse proklamierend zogen Holzsammler von Haus zu Haus, damit der Holzstoß durch die erbettelten Gaben möglichst mächtig wurde. Die Sentenzen sind längst vergessen, die Sonnwendfeuer aber nicht. In ganz Europa leuchten sie in der Woche vor und nach Johanni sowie Peter und Paul (28. Juni). Dementsprechend heißen sie auch Johannis- oder Petersfeuer.
Ausgerechnet die Energiewende gefährdet nun den alten Feuerbrauch. Immer mehr Hackschnitzelheizungen müssen gefüttert werden, was die Holzpreise nach oben treibt. "Da wird selbst aus alten faulen Balken plötzlich wertvolles Brennholz", sagt Bernhard Empl vom Maschinenring in Erding.
Kein Wunder, dass es sich Waldbesitzer gut überlegen, ob sie ihr Holz für ein Johannisfeuer spenden oder es profitabel verkaufen. Immer mehr Vereine inserieren deshalb in Lokalblättern: "Erbitten Holzspenden für Sonnwendfeuer!"
Petersfeuer mit Steak
Unabhängig davon haben sich viele Sonnwendfeuer längst zu einem von Vereinen organisierten Event gemausert. Die Landjugend im oberbayerischen Schwindkirchen lädt an diesem Freitag explizit zum Petersfeuer mit Barbetrieb ein. Vielerorts werden die Besucher mit Getränken und Steaks vom Grill verwöhnt. Die Urerfahrung des Feuers, aufs Angenehmste verknüpft mit Nacht und Kulinarik, macht die Sonnwendfeier zum Erlebnis für die ganze Familie. Manche Besucher verknüpfen damit auch esoterische Vorstellungen.
Mit der manchmal postulierten Rückbesinnung auf germanische Wurzeln tut man dem Sonnwendfeuer aber keinen Gefallen. Denn die Nazis hatten die Sonnwendfeiern missbraucht, um ihre Ideologie zu transportieren. Diese unselige Vereinnahmung hat den Brauch nach dem Krieg diskreditiert.
Erst in den 1970er-Jahren wurde er wieder populär, aber die lange christliche Tradition der Johannisfeuer war da schon fast in Vergessenheit geraten. Der religiöse Ursprung des Brauchs steht heute im Hintergrund, ein Phänomen, das freilich auch bei den christlichen Hauptfesten Weihnachten und Ostern zu beobachten ist.
Ursprünglich hängt der Begriff Johannisfeuer mit Johannes dem Täufer zusammen, dessen Gedenktag auf den 24. Juni fällt. "Der Johannistag wurde bewusst in die Nähe der Sonnenwende gelegt", sagt Michael Ritter, der Brauchtumsexperte des Landesvereins für Heimatpflege. Der Historiker Reinhard Falter hält Johannes als Hauptfigur der Sommersonnenwende sogar für den Nachfolger eines heidnischen Sonnengottes.
Das ist aber nicht der Grund, warum Pfarrer nur noch selten das Feuer segnen. Dafür springen hie und da unerschrockene Paare Hand in Hand über die Glut. Das ist eine alte Sitte, mit der früher eine glückliche Zukunft beschworen wurde, analog zu dem Versgedanken: "Sunnawend, Sunnawend, dass mi net 's Feier brennt, dass i bald z'heiraten kumm, drum tanz und spring i drum." Ritter vermutet: "Heute tendiert der Sprung wohl mehr in Richtung Gaudi und Mutprobe." Von religiösen Vorstellungen sei die Gesellschaft beim Sonnwendfeuer schon zu weit weg.
Einige Johannis-, Berg- und Sonnwendfeuer:Ebersberg, Ludwigshöhe (Freitag,20.45 Uhr); Gilching, Leitenweg (Freitag, 21 Uhr); Schafhof bei Freising (Samstag,21.30 Uhr); Steinebach/Wörthsee (Freitag, 21 Uhr); Bernried, beim Kloster (Samstag, ab 17 Uhr); Heiglkopfgipfel beim Blomberg (Samstag, 22 Uhr); Wolfratshausen, Floßlände (Samstag, ab 17 Uhr); Eurasburg (Samstag, 18 Uhr); Bergfeuer auf dem Waxensteinkamm, Grainau bei Garmisch-Partenkirchen (Sonntag, 21 Uhr). Bei Regen Absagen/Terminverschiebungen möglich.
©SZ vom 21.06.2013/b



http://www.welt.de/reise/nah/article129144114/Zur-Sommersonnenwende-stehen-Berge-in-Flammen.html

Zur Sommersonnenwende stehen Berge in Flammen
Am 21. Juni werden rund um die Tiroler Zugspitz Arena wieder Bergfeuer entzündet. Manche Motive der Sonnenwendfeuer sind so gigantisch, dass bis zu 800 Feuer für ein Bild entfacht werden müssen.



Die Wettervorhersage am 20. Juni lautet: "In den kommenden Tagen ist warmes, sonniges Wetter kein Thema mehr in Tirol. Es wird abwechslungsreicher. Regen- und Gewitterhäufigkeit nehmen zu." Die Zugspitz Arena, ein 360-Grad-Talkessel rund um Ehrwald, Lermoos und Biberwier, verschwindet mehr und mehr hinter einer weißgrauen Nebelwand.

Kreuze, Madonnen, Herzen oder Hirsche

14 Jahre war er alt, als er das erste Mal mit Feuer und Flamme beim Entzünden der Lichter dabei sein durfte. Später wurde er Tischler und zeichnet seitdem die einzelnen Motive für die Ehrwalder Bergfeuergruppen. "Wir brennen keine Scheiterhaufen ab", erzählt der 50-Jährige, "sondern entwickeln vorrangig religiöse und Tier-Motive."
Bergfeuer gab es in Tirol schon vor Jahrhunderten. Es handelte sich um einfache Reisigstapel. In vielen Orten werden noch heute Herz-Jesu-Feuer entzündet, um an den Schwur auf das Herz Jesu 1796 zu erinnern, als die Tiroler von napoleonischen Truppen bedroht waren.
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Foto: Infografik Die Welt
Tipps und Infos
  • Anreise
  • Unterkunft
  • Lage
  • Auskunft
"Dieser Brauch steht bei uns nicht im Vordergrund, sondern es sind Sonnwendfeuer", sagt Somweber und erklärt: "Mit der Motivplanung beginnen wir im April. Themen sind Kreuze, betende Hände, Madonnen, Herzen, Hirsche, Rehe, Bären. Von der Figur mache ich eine Zeichnung. Dann wird auf dem Berg die entsprechende Größe ausgemessen. Durch die Hangneigung verschiebt sich der Blickwinkel aus dem Tal. Also muss das Bild in die Länge gezogen werden, um es in der Nacht klar erkennen zu können, weil die Betrachter schräg auf den Berg schauen."

Bilder mit bis zu 800 Feuerstellen

An den rund 20 ausgewählten Stellen wird eine Woche vor dem geplanten Termin eine Schnur als Längsachse gespannt. "Dann stecken wir an den Enden und Verbindungsstücken kleine Fähnchen. Als Leuchtmittel verwenden wir je nach Ortsgegebenheiten zwei unterschiedliche Materialien", sagt Somweber.
Eine Möglichkeit ist, zwei ineinandergestellte, biologisch abbaubare weiße Kunststoffbecher – Modell "Coffee to go" – mit Rapsöl zu füllen. Der umgedrehte Deckel dient als Schale fürs Benzin. Diese Variante bewirkt ein schwächeres Feuer, leuchtet dafür aber bis zu fünf Stunden. Sie kommt hauptsächlich an Grashängen zum Einsatz.
Die Alternative sind kleine Plastiksäckchen, gefüllt mit Holzspänen oder Sägemehl, das mit Rapsöl vermischt ist. Sie geben ein helleres, stärkeres Licht, das jedoch nur maximal eineinhalb Stunden brennt. Am Tag des Sonnwendfeuers steigen die einzelnen Gruppen morgens auf die Berge rund ums Tal und stellen die Säckchen oder Becher auf, sodass sie die gewünschte Figur ergeben.
Bis zu 150 Meter sind die Motive lang. Mache können auch Ausmaße von 100 mal 300 Meter haben. Je nach Bildgröße benötigt man 150 bis 800 Feuerstellen. Als Wahrzeichen lebendigen Brauchtums gehören die Bergfeuer seit 2010 zum immateriellen Unesco-Kulturerbe Österreichs.

In wenigen Minuten 1700 Höhenmeter überwunden

Die Prophezeiung für den 21. Juni scheint zu stimmen. Die Nebelschwaden sind noch undurchsichtiger geworden. Am späten Vormittag wird sich entscheiden, ob die Feuer um 22 Uhr entzündet werden können oder nicht. Bis dahin bleibt Zeit für eine Fahrt zur Zugspitze, dem Grenzberg zwischen Deutschland und Österreichund Deutschlands höchstem Gipfel.
Von Ehrwald aus dauert die Tour mit der Tiroler Zugspitzbahn, einer Seilbahn, die 100 Personen pro Kabine befördern kann, nur zehn Minuten. "Oben angekommen, sollte man zunächst im Zeitlupentempo gehen", rät Bergwanderführerin Ingrid Voelk. "Sonst wird die Luft knapp. Man bekommt Kreislaufprobleme. Denn innerhalb weniger Minuten werden 1700 Höhenmeter überwunden", sagt sie.
Durch einen glasüberdachten Gang können Gipfelstürmer zwischen Österreich und Deutschland hin- und herwandern. Doch egal, auf welcher Seite man steht, der Vier-Länder-Fernblick auf zahlreiche schneebedeckte Zwei- und Dreitausender endet an der Nebelwand.
Die "Faszination Zugspitze" beschränkt sich zunächst auf das gleichnamige Erlebnismuseum, in dem die Erstbesteigung des Berges 1820 und der Bau der Zugspitzbahn dargestellt sind. Plötzlich geschieht das Wunder. Die Sonne schiebt die Wolken zur Seite, gibt die Sicht frei aufs goldene Gipfelkreuz in 2962 Metern Höhe. Wie ein Lauffeuer spricht es sich herum, dass das glühende Schauspiel am Abend stattfinden wird.

Die Felsspitzen glühen purpurfarben

Also nichts wie raus aus dem Schnee und noch etwas Frühlingsluft bei einer Wanderung um den fast 1700 Meter hoch gelegenen Seebensee genießen. Vor einigen Jahren wurde dieser Hochgebirgssee zum schönsten Fleck Europas gekürt. Mal schillert er grünlich, dann wieder hellblau, und manchmal spiegelt sich das Wettersteinmassiv mit der Zugspitze im glasklaren Wasser. Am Wegesrand leuchten gelbe Butter- und Trollblumen, blauer Enzian und violettes Knabenkraut. Baldrian und wilder Thymian versprühen ihren betörenden Duft.
"In der Zugspitz Arena treffen sich vier Gebirgszüge", sagt Ingrid Voelk und zählt sie auf: "Wettersteingebirge mit Zugspitze, Ammergauer Alpen, Lechtaler Alpen und die Mieminger Kette mit der Sonnenspitze."
Den besten Blick auf die Feuerbilder genießt man nicht von einem der Berge aus, sondern im Talkessel. Über diesem hat sich nach der Abfahrt mit der Ehrwalder Almbahn gerade wieder eine Nebeldecke ausgebreitet. Doch ein zweites Wunder geschieht. Kurz vor Sonnenuntergang beginnen die Felsspitzen rund um die Arena purpurfarben zu glühen.
Die Kalk- und Schneewände reflektieren das Dämmerungslicht. Der Himmel reißt auf. Der Vollmond zeigt sich in voller Pracht. "Dort glimmen die ersten Lichter", schallt es über die Wiesen. Nach und nach erscheinen ein Steinbock, eine Madonna, eine Waage, ein Doppelkreuz, eine Rose, ... 8000 einzelne Feuerstellen erhellen die nächtliche Bergwelt. Die Zuschauer in der Zugspitz Arena applaudieren begeistert. Und nach der kürzesten Nacht des Jahres beginnt am nächsten Morgen endlich der Sommer.
Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von der Deutschen Bahn und dem Hotel Tirolerhof. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit.


http://www.alpen-erleben.com/oesterreich/alpenurlaub/tiroler-bergfeuer/

Tiroler Bergfeuer

Sommersonnenwende in Tirol
Jährlich zur Sommersonnenwende werden auf den Berggipfeln Tirols Feuer entzündet. Ein Schauspiel, welches gleichermaßen Einheimische wie Gäste in seinen Bann zieht. Sonnwendfeuer gehören zu den am weitest verbreiteten Bergfeuerbräuchen im Alpenraum und werden um den 21. Juni, dem längsten Tag im Jahr, entzündet.
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Die Feuer zur Sommersonnenwende weisen vorchristliche Wurzeln auf. So zeigten bereits die Kelten, wie alle markanten Punkte im Jahresverlauf, auch die Sommersonnenwende durch Feuer auf den Höhen an. Diese Bergfeuer hatten die Funktion eines Kalenders, sie signalisierten den Zeitpunkt von Aussaat und Ernte, von Aktivität und Ruhe, von Bitte und Dank an die Götter. Letztlich sind diese Feuerbräuche wahrscheinlich im Sonnenmythos zu suchen, wonach es für die Sonne eine ganz besondere Anstrengung bedeutet, Schwellenmomente zu überwinden. Um sie dabei zu unterstützen, zündeten die Menschen Feuer an.
Eine Besonderheit stellen in Tirol die so genannten Herz-Jesu-Feuer dar, die ebenfalls zur Zeit der Sommersonnenwende entzündet werden. Ihr Ursprung geht auf die Zeit der Christianisierung zurück, als die Kirche das Fest der Sommersonnenwende durch jenes der Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni ersetzte (vor Einführung des Gregorianischen Kalenders war der 24. Juni der Tag des höchsten Sonnenstandes, der sich dann auf den 21. Juni verschob) – aus den Sonnwendfeuern wurden die Johannesfeuer.
In zahlreichen Tiroler Orten wird die Sonnenwende groß gefeiert. Besonders eindrucksvoll begeht die Tiroler Zugspitzarena die kürzeste Nacht des Jahres. Auf den umliegenden Berggipfeln rund um Ehrwald werden rund 8.000 Feuer mit unterschiedlichsten Symbolen entzündet und unterstreichen so die besondere Mystik der Sonnwendnacht. Diese Feuer zählen sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.

Tirol Werbung GmbH
Maria-Theresien-Str. 55
A- 6010 Innsbruck
Tel. +43.512.5320-0
E-Mail: info@tirol.at
www.tirolwerbung.at 
http://www.alpenvereinaktiv.com/de/veranstaltung/sonnwendfeuer-in-den-bergen/14114965/#dm=0

Sonnwendfeuer in den Bergen



Veranstaltung Sonnwendfeuer in den Bergen

  • Autor: Jörg Ruckriegel, Quelle: Deutscher Alpenverein
Geschichte / Karte / Veranstaltung

Schlagwörter

Sommer, Berge, Ausflugsziel, Kultur

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Werner Flörl
Werner Flörl / 18.06.2015
„Auch in Innsbruck finden die Sonnwendfeuer am 20.06. ...“ ö
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05.06.2015 Veranstaltung
Rund um die Sommersonnenwende (20./21. Juni) werden viele Orte in den Alpen von einer ganz besonderen Kulisse eingerahmt. Die meisten Bergfeuer leuchten am Samstag 20. Juni als Sonnwendfeuer von den Bergen herab. Am Dienstag 23. Juni sind es dann die sogenannten Johannifeuer.
Im Folgenden finden Sie Tipps, wo man Sonnwendfeuer in den bayerischen und angrenzenden Bergen anschauen kann. Und welchen historischen Hintergrund dieses Brauchtum hat.
Bei schlechtem Wetter werden die Feuer meist eine Woche später entzündet. Vor einer Anreise informieren Sie sich am besten bei den angegebenen Informationsquellen. 
Je nach Region und Ortschaft sind ganz spezielle Traditionen entstanden. Während zum Beispiel im Ehrwalder Zugspitzgebiet figürliche Darstellungen zu sehen sein werden, wird man vom Tiroler Ellmau aus Feuerketten an den scharfen Graten des Wilden Kaisers beobachten können.

Zur Geschichte der Bergfeuer

Hinter den Sonnwendfeuern stehen zum Teil lange Traditionen. In Bayern werden Bergfeuer oftmals als Johannifeuer bezeichnet und nicht direkt zur Sommersonnenwende entfacht, sondern in der Johannisnacht. Das ist die Nacht auf den 24. Juni, den Gedenktag der Geburt von Johannes dem Täufer. Im Werdenfelser Land finden die Johannifeuer entsprechend nicht am kommenden Samstag, sondern erst am Dienstagabend statt. Die Tiroler Herz-Jesu-Feuer gehen auf den Herz-Jesu-Schwur im Jahr 1796 zurück, mit dem die Tiroler Einheit im Kampf gegen Franzosen und Bayern hergestellt werden sollte. Zum Zeichen des Schwurs wurden damals Bergfeuer angezündet. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstand an vielen Orten in Tirol der Brauch, Sonnwendfeuer in Erinnerung an diesen Schwur als Herz-Jesu-Feuer zu feiern.

Johannifeuer in Grainau am 23. Juni 2015

Im Werdenfelser Land brennen die Feuer nicht am 20. Juni, sondern erst am Vorabend des Johannitages, d.h.am Dienstag 23. Juni. Besonders schön sind diese in und um Grainau zu sehen. Mehr Infos dazu aufwww.grainau.de


Bergfeuer im Tiroler Zugspitzgebiet - das UNESCO-Kulturerbe

Am Samstag 20. Juni 2015 zeigen über 20 Bergfeuer-Gruppen bis zu 200 m hohe Motive. Der Talkessel rund um Ehrwald, Lermoos und Biberwier ist dafür die perfekte Kulisse. Seit 2010 zählen die Bergfeuer der Tiroler Zugspitz-Arena sogar zum immateriellen UNESCO Kulturerbe.
Mehr Infos dazu auf www.zugspitze.com  und  www.bergfeuer.at .
Von der Wolfratshauser Hütte aus hat man einen grandiosen Blick. Die Übernachtungsplätze sind heiß begehrt.

Berg in Flammen auf Brauneck und Wallberg

Die Sonnwendfeuer kann man am Samstag 20. Juni 2015 auch auf Brauneck und Wallberg bestaunen. Ein Abstieg im Schein der Stirnlampe ist nicht notwendig, die Bergbahnen sind durchgehend bis Mitternacht in Betrieb.
Weitere Informationen finden Sie auf www.brauneck-bergbahn.de /www.wallbergbahn.de 
Das Brauneck-Gipfelhaus des DAV lädt zur Übernachtung ein.

Sonnwendfeier auf der Kampenwand

Am 20. Juni 2015 gibt es eine Feier mit großem Bergfeuer und Alphornbläsern. Dazu tolle Blicke auf die Feuer im Priental und zu den Feuerketten der österreichischen Bergen. Die Seilbahn fährt durchgehend bis 24:00 Uhr.

Sonnwendfeuer am Wilden Kaiser 2015

Die Sommersonnenwende hat in Tirol eine lange Tradition und ist ein wahres Schauspiel. Auf den Bergen werden Feuer entzündet um die Kraft der Sonne zu verstärken und Böses von Mensch und Tier fernzuhalten.
Die Bergbahnen in Hopfgarten, Söll und Scheffau fahren am Samstag 20. Juni 2015 auch abends. Mehr Infos dazu aufwww.skiwelt.at .
Einen Logenplatz über dem Inntal nimmt dieVorderkaiserfeldenhütte ein. Sie öffnet am 11. Juni mit neuen Pächtern. 

Das Besondere: Sonnwend-Rundfahrt auf dem Achensee

Ein besonderes Erlebnis ist die nächtliche Sonnwend-Rundfahrt mit dem Achenseeschiff. Besonders hell leuchtet meist der Rotspitz im Rofan. Die Fahrt beginnt am 20. Juni 2015 in Pertisau, mehr Infos unter https://www.achensee.com.

Berge in Flammen in den Loferer und Leoganger Steinbergen

Am 20. Juni 2015 sind auf den Bergketten der Steinberge und des Steinernen Meeres zahlreiche Sonnwendfeuer zu sehen. In Saalfelden ist auch noch ein Feuerwerk angekündigt. Die Asitz-Bergbahn ist bis 24:00 Uhr in Betrieb.
Hier gibt es die ganzen Informationen zum "Sonnwend-Feuerbrennen auf dem Asitz"  und im Tal in Saalfelden.

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