Die
Berggipfel leuchten wieder
Garmisch-Partenkirchen
- An diesem Samstag brennen die
Johannifeuer rund um Garmisch-Partenkirchen.
Bei Einbruch
der Dunkelheit geht es los: Mit literweise Öl bepackt, machen sich viele
Einheimische auf den Weg nach oben - zu den Berggipfeln der Region. Die
Johannifeuer werden entzündet. Ein verbreiteter Brauch im Raum
Garmisch-Partenkirchen. „Jedes Jahr am 23. Juni brennen die Feuer auf den
Bergen“, erzählt Josef Karg.
Der
Garmisch-Partenkirchner lebt diese Tradition seit seiner Jugend. „Mit 13 Jahren
war ich das erste Mal dabei.“ Jetzt ist er 53. Der alteingesessene Garmischer
geht traditionell auf den Kramer. Am Grat brennen die Feuer. Für die
verschiedenen Plätze gibt es eine Art Hierarchie: „Ich hab’ ganz unten mit dem
Feuer angefangen und mich dann bis zum Gipfelkreuz hochgearbeitet‘“, erzählt
Karg.
Er selber
hat vor ein Paar Jahren den höchsten Punkt aber wieder abgegeben, „um den
jüngeren Generationen die Chance zu geben“. Der Kramergipfel ist es auch, der
„den Startschuss“ gibt. Brennt das Feuer ganz oben, sind nachfolgend erst der
Schafwankl, Mittergern und der Königsstand an der Reihe.
„Meist nimmt
man ein aufgeschnittenes Stahlblechfass, füllt es mit Rapsöl und zündet das
Ganze mit einem Leinentuch an“, sagt Karg. Recht bequem - verglichen mit
früher. „Ältere Generationen haben immer erzählt, wie mühsam es gewesen ist,
das Holz nach oben zu schaffen - vor allem wenn man oberhalb der Baumgrenze
stationiert war“, erinnert sich Andreas Baumann vom Werdenfels Museum. Bei
Regen oder schlechter Sicht fällt das Spektakel ins Wasser, doch das passiert
selten. „In meinen 40 Jahren ist es nur zweimal ausgefallen“, erinnert sich
Karg. Und wenn doch? „Wird es auf gar keinen Fall verschoben!“ Dieser Meinung schließt
sich Anton Vogg an. Er ist einer der passionierten Anzünder in Grainau. „Bei
uns geht es nur um die Tradition. Es ist keine Tourismusveranstaltung wie in
Österreich.“ In Ehrwald nehme man es mit dem Datum auch nicht so genau. „Die
machen’s, wenn das Wetter passt.“ Viele Einheimische und Besucher staunen Jahr
für Jahr, sobald die lodernden Flammen aus der Dunkelheit hervorleuchten. Damit
wird der Geburtstag von Johannes dem Täufer geehrt. „Der Brauch stammt noch aus
der heidnischen Zeit“, erzählt Baumann. „In Mundart spricht man vom
Sommer-Hansel.“ Sein Pendant ist der Winter-Hansel am 27. Dezember. Die
Gedenktage sind Symbol für die Sonnenwende. Während der Geburtstag von Johannes
dem Täufer am 23. Juni das Zeichen für die kürzer werdenden Tage ist, gilt es
beim Geburtstag vom Apostel Johannes genau umgekehrt: „An den Evangelisten
erinnert man am 27. Dezember - also dann, wenn die Tage wieder länger werden“,
erklärt Baumann.
Seit
Generationen wird Johannes der Täufer in der Gegend sehr verehrt: „Früher hat
in der Nacht von 23. auf 24. Juni die ganze Nacht die Glocke der Farchanter
Kirche geläutet“, erinnert sich der Museumsleiter. Auch wenn die Verehrung des
Heiligen „nicht mehr an erster Stelle steht“, wie Baumann findet, so hat sich
der Brauch doch über die Jahrhunderte erhalten. Und viele Einheimische machen
sich auch an diesem Samstag wieder auf den Weg und bringen die Berggipfel rund
um Garmisch-Partenkirchen zum Leuchten.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/hoehepunkt-des-sommers-urerfahrung-mit-barbetrieb-1.1701861
21. Juni 2013, 15:02 Uhr
Höhepunkt des Sommers
Urerfahrung mit
Barbetrieb
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Ein Sonnwendfeuer auf
der Ludwigshöhe, Ebersberg.
(Foto: EBE)
Ein Feuer mitten in der Stadt: Im
Mittelalter führte die Sommersonnwende immer wieder zum Großbrand. Inzwischen
ist die Sicherheit wichtiger geworden. Und der Spaß. Aus dem Brauch ist ein
Event geworden - mit Grill und Mutproben.
Von Hans Kratzer
Unser Klima spinnt, und deshalb
haben die Menschen im weihnachtlichen Bayern des Jahres 2012 luftig
bekleidet die Straßencafés bevölkert und die milde Luft genossen. Diesen
Komfort zur Wintersonnenwende aber büßten sie, indem sie danach ewig lang einem
hartnäckigen Sauwetter ausgesetzt waren. Erst jetzt, kurz vor der nächsten
Sonnenwende, hat sich der Sommer eingestellt, sodass wenigstens die alte
Bauernregel Gültigkeit behalten könnte: "An Johanni trocken und warm, das
macht keinen Bauern arm." Doch leider soll es schon wieder regnen.
Es gibt nur wenige Tage im
Jahreslauf, die von einer solchen Fülle an Spruchweisheiten und Mythen umrankt
sind wie der Johannistag (24. Juni), der auch die Sommersonnenwende markiert.
"Du bist so lang wie der Tag an Johanni!" Mit solchen Redensarten
wurden einst groß gewachsene Menschen geneckt, und jeder verstand die aus der
Konnexität von Sonnenstand und Physiognomie abgeleitete Ironie.
Immerhin prägten die bereits um St.
Vitus (15. Juni) einsetzenden Sonnwendtage das Denken und Handeln der Menschen
seit jeher - bis hin zum Bau der Steinkreise von Stonehenge, deren Konstruktion
genau auf die Sonnenwende ausgerichtet ist. Ähnlich verhält es sich bei den in
Bayern entdeckten Sonnentempeln aus dem 5. Jahrtausend vor Christus.
Gerade diese prähistorischen
Anlagen belegen, dass die Verknüpfung des längsten Tages im Jahr mit religiösen
Handlungen damals eine wichtige Rolle gespielt hat, besonders im Verbund mit
jenem magischen Licht, das in Gestalt des Sonnwendfeuers bis in die
Gegenwart hereinleuchtet.
Sinnbild
existenzieller Hoffnungen und Ängste
Schriftlichen Quellen aus dem
Mittelalter wie etwa der Münchner Stadtkammerrechnung von 1401 ist zu
entnehmen, dass sogar mitten in den Städten ausgelassene
"sunbentfeuer" gefeiert wurden. Allerdings wird darin so manche
Brandkatastrophe ihren Ausgang genommen haben, weshalb diese Sonnwendfeuer oft
verboten wurden. Auf Dauer konnte die Obrigkeit diesen Brauch aber nicht
unterdrücken, denn dazu loderte in ihm eine allzu schicksalhafte Kraft.
Gerade für den von den Launen der
Natur abhängigen Bauernstand war das Feuer Sinnbild existenzieller Hoffnungen
und Ängste. Wie schnell man der Bevölkerung diesbezüglich ein schlechtes
Gewissen einreden konnte, zeigt der folgende Spruch: "Sunnwendfeuer,
Sunnwendfeuer / Der Howan (Hafer), der is teua! / Wer koa Holz zum Feua gibt /
Erreicht das ewige Leben nicht."
Solche Verse proklamierend zogen
Holzsammler von Haus zu Haus, damit der Holzstoß durch die erbettelten Gaben
möglichst mächtig wurde. Die Sentenzen sind längst vergessen, die Sonnwendfeuer
aber nicht. In ganz Europa leuchten sie in der Woche vor und nach Johanni sowie
Peter und Paul (28. Juni). Dementsprechend heißen sie auch Johannis-
oder Petersfeuer.
Ausgerechnet die Energiewende
gefährdet nun den alten Feuerbrauch. Immer mehr Hackschnitzelheizungen müssen
gefüttert werden, was die Holzpreise nach oben treibt. "Da wird selbst aus
alten faulen Balken plötzlich wertvolles Brennholz", sagt Bernhard Empl
vom Maschinenring in Erding.
Kein Wunder, dass es sich
Waldbesitzer gut überlegen, ob sie ihr Holz für ein Johannisfeuer spenden oder
es profitabel verkaufen. Immer mehr Vereine inserieren deshalb in
Lokalblättern: "Erbitten Holzspenden für Sonnwendfeuer!"
Petersfeuer mit
Steak
Unabhängig davon haben sich viele
Sonnwendfeuer längst zu einem von Vereinen organisierten Event gemausert. Die
Landjugend im oberbayerischen Schwindkirchen lädt an diesem Freitag explizit
zum Petersfeuer mit Barbetrieb ein. Vielerorts werden die Besucher mit
Getränken und Steaks vom Grill verwöhnt. Die Urerfahrung des Feuers, aufs
Angenehmste verknüpft mit Nacht und Kulinarik, macht die Sonnwendfeier zum
Erlebnis für die ganze Familie. Manche Besucher verknüpfen damit auch
esoterische Vorstellungen.
Mit der manchmal postulierten
Rückbesinnung auf germanische Wurzeln tut man dem Sonnwendfeuer aber keinen
Gefallen. Denn die Nazis hatten die Sonnwendfeiern missbraucht, um ihre
Ideologie zu transportieren. Diese unselige Vereinnahmung hat den Brauch nach dem
Krieg diskreditiert.
Erst in den 1970er-Jahren wurde er
wieder populär, aber die lange christliche Tradition der Johannisfeuer war da
schon fast in Vergessenheit geraten. Der religiöse Ursprung des Brauchs steht
heute im Hintergrund, ein Phänomen, das freilich auch bei den christlichen
Hauptfesten Weihnachten und Ostern zu beobachten ist.
Ursprünglich hängt der Begriff
Johannisfeuer mit Johannes dem Täufer zusammen, dessen Gedenktag auf den 24.
Juni fällt. "Der Johannistag wurde bewusst in die Nähe der Sonnenwende
gelegt", sagt Michael Ritter, der Brauchtumsexperte des Landesvereins für
Heimatpflege. Der Historiker Reinhard Falter hält Johannes als Hauptfigur der
Sommersonnenwende sogar für den Nachfolger eines heidnischen Sonnengottes.
Das ist aber nicht der Grund, warum
Pfarrer nur noch selten das Feuer segnen. Dafür springen hie und da
unerschrockene Paare Hand in Hand über die Glut. Das ist eine alte Sitte, mit
der früher eine glückliche Zukunft beschworen wurde, analog zu dem
Versgedanken: "Sunnawend, Sunnawend, dass mi net 's Feier brennt, dass i
bald z'heiraten kumm, drum tanz und spring i drum." Ritter vermutet:
"Heute tendiert der Sprung wohl mehr in Richtung Gaudi und Mutprobe."
Von religiösen Vorstellungen sei die Gesellschaft beim Sonnwendfeuer schon zu
weit weg.
Einige Johannis-,
Berg- und Sonnwendfeuer:Ebersberg, Ludwigshöhe (Freitag,20.45 Uhr);
Gilching, Leitenweg (Freitag, 21 Uhr); Schafhof bei Freising
(Samstag,21.30 Uhr); Steinebach/Wörthsee (Freitag, 21 Uhr);
Bernried, beim Kloster (Samstag, ab 17 Uhr); Heiglkopfgipfel beim
Blomberg (Samstag, 22 Uhr); Wolfratshausen, Floßlände (Samstag, ab 17 Uhr);
Eurasburg (Samstag, 18 Uhr); Bergfeuer auf dem Waxensteinkamm,
Grainau bei Garmisch-Partenkirchen (Sonntag, 21 Uhr). Bei Regen
Absagen/Terminverschiebungen möglich.
©SZ vom 21.06.2013/b
http://www.welt.de/reise/nah/article129144114/Zur-Sommersonnenwende-stehen-Berge-in-Flammen.html
Zur
Sommersonnenwende stehen Berge in Flammen
Am 21. Juni werden rund um die Tiroler Zugspitz Arena
wieder Bergfeuer entzündet. Manche Motive der Sonnenwendfeuer sind so
gigantisch, dass bis zu 800 Feuer für ein Bild entfacht werden müssen.
Die Wettervorhersage am 20. Juni lautet: "In den
kommenden Tagen ist warmes, sonniges Wetter kein Thema mehr in Tirol. Es wird abwechslungsreicher. Regen- und Gewitterhäufigkeit
nehmen zu." Die Zugspitz Arena, ein 360-Grad-Talkessel rund um Ehrwald,
Lermoos und Biberwier, verschwindet mehr und mehr hinter einer weißgrauen
Nebelwand.
Kreuze, Madonnen, Herzen oder Hirsche
14 Jahre war er alt, als er das erste Mal mit Feuer und Flamme beim Entzünden der Lichter dabei sein durfte. Später wurde er Tischler und zeichnet seitdem die einzelnen Motive für die Ehrwalder Bergfeuergruppen. "Wir brennen keine Scheiterhaufen ab", erzählt der 50-Jährige, "sondern entwickeln vorrangig religiöse und Tier-Motive."
Bergfeuer gab es in Tirol schon vor Jahrhunderten. Es handelte sich um einfache Reisigstapel. In vielen Orten werden noch heute Herz-Jesu-Feuer entzündet, um an den Schwur auf das Herz Jesu 1796 zu erinnern, als die Tiroler von napoleonischen Truppen bedroht waren.
"Dieser Brauch steht bei uns nicht im Vordergrund, sondern es sind Sonnwendfeuer", sagt Somweber und erklärt: "Mit der Motivplanung beginnen wir im April. Themen sind Kreuze, betende Hände, Madonnen, Herzen, Hirsche, Rehe, Bären. Von der Figur mache ich eine Zeichnung. Dann wird auf dem Berg die entsprechende Größe ausgemessen. Durch die Hangneigung verschiebt sich der Blickwinkel aus dem Tal. Also muss das Bild in die Länge gezogen werden, um es in der Nacht klar erkennen zu können, weil die Betrachter schräg auf den Berg schauen."
Bilder mit bis zu 800 Feuerstellen
An den rund 20 ausgewählten Stellen wird eine Woche vor dem geplanten Termin eine Schnur als Längsachse gespannt. "Dann stecken wir an den Enden und Verbindungsstücken kleine Fähnchen. Als Leuchtmittel verwenden wir je nach Ortsgegebenheiten zwei unterschiedliche Materialien", sagt Somweber.
Eine Möglichkeit ist, zwei ineinandergestellte, biologisch abbaubare weiße Kunststoffbecher – Modell "Coffee to go" – mit Rapsöl zu füllen. Der umgedrehte Deckel dient als Schale fürs Benzin. Diese Variante bewirkt ein schwächeres Feuer, leuchtet dafür aber bis zu fünf Stunden. Sie kommt hauptsächlich an Grashängen zum Einsatz.
Die Alternative sind kleine Plastiksäckchen, gefüllt mit Holzspänen oder Sägemehl, das mit Rapsöl vermischt ist. Sie geben ein helleres, stärkeres Licht, das jedoch nur maximal eineinhalb Stunden brennt. Am Tag des Sonnwendfeuers steigen die einzelnen Gruppen morgens auf die Berge rund ums Tal und stellen die Säckchen oder Becher auf, sodass sie die gewünschte Figur ergeben.
Bis zu 150 Meter sind die Motive lang. Mache können auch Ausmaße von 100 mal 300 Meter haben. Je nach Bildgröße benötigt man 150 bis 800 Feuerstellen. Als Wahrzeichen lebendigen Brauchtums gehören die Bergfeuer seit 2010 zum immateriellen Unesco-Kulturerbe Österreichs.
In wenigen Minuten 1700 Höhenmeter überwunden
Die Prophezeiung für den 21. Juni scheint zu stimmen. Die Nebelschwaden sind noch undurchsichtiger geworden. Am späten Vormittag wird sich entscheiden, ob die Feuer um 22 Uhr entzündet werden können oder nicht. Bis dahin bleibt Zeit für eine Fahrt zur Zugspitze, dem Grenzberg zwischen Deutschland und Österreichund Deutschlands höchstem Gipfel.
Von Ehrwald aus dauert die Tour mit der Tiroler Zugspitzbahn, einer Seilbahn, die 100 Personen pro Kabine befördern kann, nur zehn Minuten. "Oben angekommen, sollte man zunächst im Zeitlupentempo gehen", rät Bergwanderführerin Ingrid Voelk. "Sonst wird die Luft knapp. Man bekommt Kreislaufprobleme. Denn innerhalb weniger Minuten werden 1700 Höhenmeter überwunden", sagt sie.
Durch einen glasüberdachten Gang können Gipfelstürmer zwischen Österreich und Deutschland hin- und herwandern. Doch egal, auf welcher Seite man steht, der Vier-Länder-Fernblick auf zahlreiche schneebedeckte Zwei- und Dreitausender endet an der Nebelwand.
Die "Faszination Zugspitze" beschränkt sich zunächst auf das gleichnamige Erlebnismuseum, in dem die Erstbesteigung des Berges 1820 und der Bau der Zugspitzbahn dargestellt sind. Plötzlich geschieht das Wunder. Die Sonne schiebt die Wolken zur Seite, gibt die Sicht frei aufs goldene Gipfelkreuz in 2962 Metern Höhe. Wie ein Lauffeuer spricht es sich herum, dass das glühende Schauspiel am Abend stattfinden wird.
Die Felsspitzen glühen purpurfarben
Also nichts wie raus aus dem Schnee und noch etwas Frühlingsluft bei einer Wanderung um den fast 1700 Meter hoch gelegenen Seebensee genießen. Vor einigen Jahren wurde dieser Hochgebirgssee zum schönsten Fleck Europas gekürt. Mal schillert er grünlich, dann wieder hellblau, und manchmal spiegelt sich das Wettersteinmassiv mit der Zugspitze im glasklaren Wasser. Am Wegesrand leuchten gelbe Butter- und Trollblumen, blauer Enzian und violettes Knabenkraut. Baldrian und wilder Thymian versprühen ihren betörenden Duft.
"In der Zugspitz Arena treffen sich vier Gebirgszüge", sagt Ingrid Voelk und zählt sie auf: "Wettersteingebirge mit Zugspitze, Ammergauer Alpen, Lechtaler Alpen und die Mieminger Kette mit der Sonnenspitze."
Den besten Blick auf die Feuerbilder genießt man nicht von einem der Berge aus, sondern im Talkessel. Über diesem hat sich nach der Abfahrt mit der Ehrwalder Almbahn gerade wieder eine Nebeldecke ausgebreitet. Doch ein zweites Wunder geschieht. Kurz vor Sonnenuntergang beginnen die Felsspitzen rund um die Arena purpurfarben zu glühen.
Die Kalk- und Schneewände reflektieren das Dämmerungslicht. Der Himmel reißt auf. Der Vollmond zeigt sich in voller Pracht. "Dort glimmen die ersten Lichter", schallt es über die Wiesen. Nach und nach erscheinen ein Steinbock, eine Madonna, eine Waage, ein Doppelkreuz, eine Rose, ... 8000 einzelne Feuerstellen erhellen die nächtliche Bergwelt. Die Zuschauer in der Zugspitz Arena applaudieren begeistert. Und nach der kürzesten Nacht des Jahres beginnt am nächsten Morgen endlich der Sommer.
Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von der Deutschen Bahn und dem Hotel Tirolerhof. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit.
http://www.alpen-erleben.com/oesterreich/alpenurlaub/tiroler-bergfeuer/
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http://www.alpenvereinaktiv.com/de/veranstaltung/sonnwendfeuer-in-den-bergen/14114965/#dm=0
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Im Werdenfelser Land brennen die Feuer nicht am 20. Juni, sondern erst am Vorabend des Johannitages, d.h.am Dienstag 23. Juni. Besonders schön sind diese in und um Grainau zu sehen. Mehr Infos dazu aufwww.grainau.de
Am 20. Juni 2015 gibt es eine Feier mit großem Bergfeuer und Alphornbläsern. Dazu tolle Blicke auf die Feuer im Priental und zu den Feuerketten der österreichischen Bergen. Die Seilbahn fährt durchgehend bis 24:00 Uhr.
Ein besonderes Erlebnis ist die nächtliche Sonnwend-Rundfahrt mit dem Achenseeschiff. Besonders hell leuchtet meist der Rotspitz im Rofan. Die Fahrt beginnt am 20. Juni 2015 in Pertisau, mehr Infos unter https://www.achensee.com.
Am 20. Juni 2015 sind auf den Bergketten der Steinberge und des Steinernen Meeres zahlreiche Sonnwendfeuer zu sehen. In Saalfelden ist auch noch ein Feuerwerk angekündigt. Die Asitz-Bergbahn ist bis 24:00 Uhr in Betrieb.
http://www.alpen-erleben.com/oesterreich/alpenurlaub/tiroler-bergfeuer/
Tiroler Bergfeuer
Sommersonnenwende in Tirol
Jährlich zur Sommersonnenwende werden auf den Berggipfeln Tirols Feuer entzündet. Ein Schauspiel, welches gleichermaßen Einheimische wie Gäste in seinen Bann zieht. Sonnwendfeuer gehören zu den am weitest verbreiteten Bergfeuerbräuchen im Alpenraum und werden um den 21. Juni, dem längsten Tag im Jahr, entzündet.
Die Feuer zur Sommersonnenwende weisen vorchristliche Wurzeln auf. So zeigten bereits die Kelten, wie alle markanten Punkte im Jahresverlauf, auch die Sommersonnenwende durch Feuer auf den Höhen an. Diese Bergfeuer hatten die Funktion eines Kalenders, sie signalisierten den Zeitpunkt von Aussaat und Ernte, von Aktivität und Ruhe, von Bitte und Dank an die Götter. Letztlich sind diese Feuerbräuche wahrscheinlich im Sonnenmythos zu suchen, wonach es für die Sonne eine ganz besondere Anstrengung bedeutet, Schwellenmomente zu überwinden. Um sie dabei zu unterstützen, zündeten die Menschen Feuer an.
Eine Besonderheit stellen in Tirol die so genannten Herz-Jesu-Feuer dar, die ebenfalls zur Zeit der Sommersonnenwende entzündet werden. Ihr Ursprung geht auf die Zeit der Christianisierung zurück, als die Kirche das Fest der Sommersonnenwende durch jenes der Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni ersetzte (vor Einführung des Gregorianischen Kalenders war der 24. Juni der Tag des höchsten Sonnenstandes, der sich dann auf den 21. Juni verschob) – aus den Sonnwendfeuern wurden die Johannesfeuer.
In zahlreichen Tiroler Orten wird die Sonnenwende groß gefeiert. Besonders eindrucksvoll begeht die Tiroler Zugspitzarena die kürzeste Nacht des Jahres. Auf den umliegenden Berggipfeln rund um Ehrwald werden rund 8.000 Feuer mit unterschiedlichsten Symbolen entzündet und unterstreichen so die besondere Mystik der Sonnwendnacht. Diese Feuer zählen sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
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Sonnwendfeuer in den Bergen
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AKTUELLER BEITRAG
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05.06.2015 Veranstaltung
Rund um die Sommersonnenwende (20./21. Juni) werden viele Orte in den Alpen von einer ganz besonderen Kulisse eingerahmt. Die meisten Bergfeuer leuchten am Samstag 20. Juni als Sonnwendfeuer von den Bergen herab. Am Dienstag 23. Juni sind es dann die sogenannten Johannifeuer.
Im Folgenden finden Sie Tipps, wo man Sonnwendfeuer in den bayerischen und angrenzenden Bergen anschauen kann. Und welchen historischen Hintergrund dieses Brauchtum hat.
Bei schlechtem Wetter werden die Feuer meist eine Woche später entzündet. Vor einer Anreise informieren Sie sich am besten bei den angegebenen Informationsquellen.
Je nach Region und Ortschaft sind ganz spezielle Traditionen entstanden. Während zum Beispiel im Ehrwalder Zugspitzgebiet figürliche Darstellungen zu sehen sein werden, wird man vom Tiroler Ellmau aus Feuerketten an den scharfen Graten des Wilden Kaisers beobachten können.
Zur Geschichte der Bergfeuer
Hinter den Sonnwendfeuern stehen zum Teil lange Traditionen. In Bayern werden Bergfeuer oftmals als Johannifeuer bezeichnet und nicht direkt zur Sommersonnenwende entfacht, sondern in der Johannisnacht. Das ist die Nacht auf den 24. Juni, den Gedenktag der Geburt von Johannes dem Täufer. Im Werdenfelser Land finden die Johannifeuer entsprechend nicht am kommenden Samstag, sondern erst am Dienstagabend statt. Die Tiroler Herz-Jesu-Feuer gehen auf den Herz-Jesu-Schwur im Jahr 1796 zurück, mit dem die Tiroler Einheit im Kampf gegen Franzosen und Bayern hergestellt werden sollte. Zum Zeichen des Schwurs wurden damals Bergfeuer angezündet. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstand an vielen Orten in Tirol der Brauch, Sonnwendfeuer in Erinnerung an diesen Schwur als Herz-Jesu-Feuer zu feiern.Johannifeuer in Grainau am 23. Juni 2015
Bergfeuer im Tiroler Zugspitzgebiet - das UNESCO-Kulturerbe
Am Samstag 20. Juni 2015 zeigen über 20 Bergfeuer-Gruppen bis zu 200 m hohe Motive. Der Talkessel rund um Ehrwald, Lermoos und Biberwier ist dafür die perfekte Kulisse. Seit 2010 zählen die Bergfeuer der Tiroler Zugspitz-Arena sogar zum immateriellen UNESCO Kulturerbe.
Mehr Infos dazu auf www.zugspitze.com und www.bergfeuer.at .
Von der Wolfratshauser Hütte aus hat man einen grandiosen Blick. Die Übernachtungsplätze sind heiß begehrt.
Berg in Flammen auf Brauneck und Wallberg
Die Sonnwendfeuer kann man am Samstag 20. Juni 2015 auch auf Brauneck und Wallberg bestaunen. Ein Abstieg im Schein der Stirnlampe ist nicht notwendig, die Bergbahnen sind durchgehend bis Mitternacht in Betrieb.
Weitere Informationen finden Sie auf www.brauneck-bergbahn.de /www.wallbergbahn.de
Das Brauneck-Gipfelhaus des DAV lädt zur Übernachtung ein.
Sonnwendfeier auf der Kampenwand
Sonnwendfeuer am Wilden Kaiser 2015
Die Sommersonnenwende hat in Tirol eine lange Tradition und ist ein wahres Schauspiel. Auf den Bergen werden Feuer entzündet um die Kraft der Sonne zu verstärken und Böses von Mensch und Tier fernzuhalten.
Die Bergbahnen in Hopfgarten, Söll und Scheffau fahren am Samstag 20. Juni 2015 auch abends. Mehr Infos dazu aufwww.skiwelt.at .
Einen Logenplatz über dem Inntal nimmt dieVorderkaiserfeldenhütte ein. Sie öffnet am 11. Juni mit neuen Pächtern.
Das Besondere: Sonnwend-Rundfahrt auf dem Achensee
Berge in Flammen in den Loferer und Leoganger Steinbergen
Hier gibt es die ganzen Informationen zum "Sonnwend-Feuerbrennen auf dem Asitz" und im Tal in Saalfelden.
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