Samstag, 7. Mai 2016

Haben wir Alten die Jungen wirklich versaut?

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Haben wir Alten die Jungen wirklich versaut?

Haben die Babyboomer ihre Kinder zu Spießern erzogen, zu „blassen angepassten“ Jugendlichen? Gibt es diesen Trend zum „Neo-Konventionalismus“ wirklich. Und, sind wir, ja, wir die Generation 50plus und 60plus daran schuld? Engagement egal, Politik egal – sind sie das, unsere Kinder? Nicht von ungefähr kennt heute noch jeder den Werbeslogan der LBS „Du Papa – wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden“, obwohl das schon eine halbe Ewigkeit zurückliegt.
Klaudia Guesten hat sich in ihrem Blog mit der Generation Y – die Generation der von 1977 bis 1998 Geborenen – und der Erziehung durch die Babyboomer auseinandergesetzt und kann nur sagen „geht’s noch?“.

Babyboomern ohne Visionen?

Ja, „Geht’s noch? Wir Babyboomer sollen die Generation Y versaut haben? Die neue Sinus-Studie offenbart dem Autor Sebastian Christ zufolge, dass uns, sprich den Eltern der Generation Y, die Visionen für eine bessere Zukunft abhanden gekommen sind. Aber unsere Generation erwarte gleichzeitig, dass die nächste Generation wie aus dem Nichts heraus mit neuen Ideen die Welt verändern solle – aus dem Nichts?“
Klaudia Guesten „kann da leider nicht folgen. Unsere Eltern und Großeltern waren Wegbereiter für eine neue Zukunft, nachdem Deutschland in Schutt und Asche lag. Über traditionelles Schubladendenken und erzkonservative Einstellungen brauche ich nicht streiten. Das verbuche ich unter ‚Generationenkonflikte’“.

Gegen § 217 auf die Straße

Vielleicht, so meint sie, „sollte der Autor seine Eltern fragen, wie das so war in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren; wer auf die Straße gegangen ist und gegen Atomkraftwerke gestritten hat; wer gegen den § 217 demonstrierte und Menschen-Friedensketten bildete, um gegen den Nato-Doppelbeschluss aufzubegehren“. Wer erinnert sich noch an Wackersdorf, Gorleben, Brokdorf, Ostermärsche, Emanzipation und Frauenbewegung? Damit setzt sich Klaudia Guesten ausgiebig in ihren Blogartikeln „Generationen. Trends. Veränderungen„ auseinaneder. „Anscheinend haben nachfolgende Generationen nicht unseren Kampfgeist geerbt – und wir haben das verbockt und unseren Kindern nichts von unseren Siegen oder Niederlagen erzählt.“
Klaudia Guesten wagt „zu bezweifeln, dass wir uns in den letzten Jahren zurückgelehnt haben. Genauso wenig, wie ich die ‚Jungen’ über einen Kamm schere, möchte ich auch die Babyboomer nicht über einen Kamm geschert wissen“. Sie behauptet, dass „wir unsere Kämpfe – genau wie die ‚Jungen’ – heute digital fechten. Auch wir sind vernetzt. Auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Kanälen. Wir unterzeichnen Petitionen bei Campact, wir lehnen uns gegen TTIP und Fracking auf. Der Diskurs wird weniger auf der Strasse geführt, er hat sich einfach ins Word Wide Web verlagert.“
Und noch eines ist ihr aufgefallen: „Wir ‚Alten’ haben heute ganz andere Kämpfe zu führen. Statista stellte bei Befragungen fest, dass die Altersdiskriminierung mit 49 Prozent über die Geschlechter-, Religions- und Herkunftsdiskriminierung triumphiert. Und das vor allem am Arbeitsplatz. Glück auf!“


siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Altersdiskriminierung

Montag, 2. Mai 2016

Überblick: TTIP-Dokumente - die Fakten-der große Betrug?



http://tinyurl.com/jn2vdkh

Fotostrecke: Umstrittenes Freihandelsabkommen TTIP

Überblick: TTIP-Dokumente - die Fakten

Die Umweltorganisation Greenpeace hat geheime Dokumente zum Freihandelsabkommen TTIP ins Netz gestellt. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick.


240 Seiten umfassen die Verhandlungstexte zum Freihandelsabkommen TTIP, die die Umweltorganisation Greenpeace veröffentlicht hat (die Website zu den TTIP-Leaks finden Sie hier). Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
Autohersteller
  • Die USA verlangen, dass die Europäer Zölle auf Agrarproduktesenken und mehr Lebensmittel kaufen, die in den USA produziert werden. Im Gegenzug stellen sie Europas Autoherstellern in Aussicht, US-Zölle für ihre Fahrzeuge komplett zu streichen.
  • Die Verhandlungstaktik der Amerikaner scheint zu sein, das Zoll-Zugeständnis möglichst lange hinauszuzögern, um Druck auf die Europäer aufzubauen.
Internationale Schiedsgerichte
  • Die USA halten weiter an den umstrittenen privaten Schiedsgerichten fest, die Firmen anrufen können, wenn sie durch Gesetze ausländischer Regierungen ihr Eigentum bedroht sehen.
  • Die Schiedsgerichte sollen allerdings transparenter sein als bisher . Verhandlungen sollen live im Internet stattfinden, Vertreter der Zivilgesellschaft sollen an den Verhandlungen teilnehmen dürfen.
  • Öffentliche Richter und die Möglichkeit, in Berufung zu gehen, lehnen die USA weiterhin ab. Die Europäer hatten genau das gefordert.
  • Internationale Schiedsgerichte stehen seit Langem in der Kritik. Es gibt Befürchtungen, dass Konzerne über sie schlimmstenfalls demokratisch legitimierte Gesetze aushebeln können.
Genmais
  • Das bislang in Europa geltende Vorsorgeprinzip , das beispielsweise genmanipulierte Pflanzen und Lebensmittel nur erlaubt, wenn sie für Mensch und Umwelt nachweislich unschädlich sind, steht in den Verhandlungen zur Disposition.
  • Die USA wollen das Vorsorgeprinzip offenbar durch das Risikoprinzipersetzen. Dadurch dürften in Europa auch hoch umstrittene und bislang in vielen Ländern nicht zugelassene genmanipulierte Pflanzen und Lebensmittel so lange angebaut und konsumiert werden, bis ihre Schädlichkeit nachgewiesen sei.
Hintergrund
  • Die Verhandlungen zwischen Europa und den USA über TTIP liefen bislang weitgehend geheim ab. Vor allem zur Position der USA gab es bislang nur wenige schriftliche Angaben. Mit den Veröffentlichungen von Greenpeace wird nun erstmals ein Entwurf der bisherigen Verhandlungsergebnisse publik.


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