Donnerstag, 12. März 2015

UN-Jahr des Bodens




UN-Jahr des Bodens

3 Kinder, die im fröhlich im Gras liegen und von buntem Laub umrahmt werden
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ ausgerufen. Das Internationale Jahr des Bodens bietet eine große Chance, die Themen „Boden und Bodenschutz“ mehr in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu tragen.

Grußwort Dr. Barbara Hendricks, Bundesumweltministerin

Der Boden hat vielfältige Funktionen: Er ist Lebensraum für zahlreiche Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Er liefert uns Nahrungsmittel und nachwachsende Rohstoffe. Er filtert das Grundwasser und ist Schauplatz vieler für unser Ökosystemwichtiger Stoffkreisläufe. Zunehmend erkannt wird auch seine Funktion für den Klimaschutz. So ist im Bodenhumus mehr Kohlenstoff gespeichert als in unseren Wäldern. Böden spielen damit eine tragende Rolle im Ökosystem und sind eine essenzielle Lebensgrundlage, die wir schützen müssen. 
Durch den Menschen geprägte Böden – ob durch Besiedelung, der landwirtschaftlichen Nutzung oder dem Abbau von Rohstoffen – sind nur mit sehr großem Aufwand renaturierbar. Wir müssen deshalb die Böden als ein wertvolles begrenztes Gut erkennen, das wir nur sorgsam nutzen dürfen.
Deutschland gehört zu den reichsten Ländern der Erde und besitzt auch gute naturräumliche Voraussetzungen für die landwirtschaftliche Nutzung. Gleichzeitig nutzen wir durch unsere Lebensweise pro Kopf mehr Ackerfläche als durchschnittlich für die Gesamtbevölkerung der Erde zur Verfügung steht. Wir tragen damit eine große Verantwortung für ihren Schutz, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Dieser Verantwortung müssen wir uns stellen.
Es ist höchste Zeit, gemeinsam mit vielen anderen im internationalen Jahr des Bodens die Aufmerksamkeit auf diese zentrale Lebensgrundlage zu lenken. Im Jahr 2015 werden zahlreiche interessante Aktionen stattfinden. Diese Webseite hilft, den Überblick zu behalten sowie passende Aktivitäten und spannende Veranstaltungsorte zu finden. Sie ist Wegweiser zum faszinierenden Universum unter unseren Füßen. 
Ich wünsche viel Spaß beim Stöbern.
Barbara Hendricks
Bundesumweltministerin

elastung, Land-Ökosysteme

elastung, Land-Ökosysteme

Böden erfüllen wichtige Funktionen für das Leben auf der Erde und bilden die Grundlage vieler Land-Ökosysteme. Sie filtern das Wasser, binden Nährstoffe und sind als Wurzelraum von Pflanzen essenziell für die Ernährung des Menschen. Doch sowohl Böden als auch Land-Ökosysteme sind vielfältigen äußeren Belastungen ausgesetzt und können ihre natürliche Funktions- und Ertragsfähigkeit verlieren.
Die Spannweite der Belastungen, denen Böden ausgesetzt sind, reicht von der intensiven maschinellen Bearbeitung bis hin zur übermäßigen Zufuhr von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln im Rahmen der agrarischen Bewirtschaftung. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Böden werden nicht nur die Bodeneigenschaften negativ beeinflusst, sondern es ergeben sich auch vielfältige Umweltwirkungen. Bedeutsame ökologische Probleme sind in diesem Zusammenhang die Versiegelung von Böden, die Verdichtung des Bodengefüges sowie ein Stickstoffüberschuss und die stellenweise Versauerung von Böden.
Genau wie die bewirtschafteten, erfahren auch natürliche terrestrische Ökosysteme eine Vielzahl von weiteren Umweltbelastungen. Nährstoff- und Schadstoffeinträge aus der Luft stören die Funktionsfähigkeit und die biologische Vielfalt dieser Naturräume. Hinzu kommen weitere Umweltwirkungen, wie zum Beispiel durch bodennahes Ozon, das die Vegetation von Ökosystemen schädigen kann oder ökologische Belastungen durch Altlasten (beispielsweise durch stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen oder Industriestandorte).
Das Umweltbundesamt setzt sich daher für den Schutz von Böden und Land-Ökosystemen ein. Indem es Grundlagen für die Sicherung der Bodenqualität und zur Beurteilung der Gefährdungssituation von Land-Ökosystemen erarbeitet, leistet es einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung dieser wertvollen Ressourcen.
Die Abbildung zeigt die Überschreitung der Critical Loads für Eutrophierung durch Stickstoffeinträge auf empfindlichen Ökosystemflächen zwischen 1990 und 2007. Der Anteil der Flächen mit sehr hoher und hoher Belastung nimmt bis 2005 ab, danach wieder zu.
Überschreitung der Belastungsgrenzen für Eutrophierung durch Stickstoffeinträge
Quelle: Umweltbundesamt

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