Samstag, 7. Dezember 2013

Die Ruhe nach dem Sturm

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Xaver“ fegt durch HamburgDie Ruhe nach dem Sturm

 ·  Hamburg hat eine der schwersten Fluten seit vielen Jahren erlebt und ist glimpflich davongekommen. Die Folgen des Orkans sind allerdings deutlich zu erkennen.
© CHRISTIAN MÜSSGENS/F.A.Z.VergrößernUnter Wasser: der Hamburger Fischmarkt
Nach der Sturmnacht herrscht Ruhe an der Elbe. Ein leichter Wind weht über den Hafen und die Fähranleger südlich der legendären Reeperbahn. Feuerwehrleute stehen am Ufer und trinken Kaffee aus Plastikbechern. Nur gelegentlich peitscht eine Sturmböe über das Wasser und erinnert daran, dass das Orkantief Xaver den Norden der Republik noch immer nicht ganz hinter sich gelassen hat.
Wie wild das Unwetter in den vergangenen Stunden hier gewütet hat, ist noch deutlich zu erkennen. Der Sturm hat enorme Wassermassen in die Stadt gedrückt und so eine der schwersten Sturmfluten seit vielen Jahren verursacht. Am Morgen steht die alte Fischauktionshalle von St. Pauli noch immer knietief im Wasser. Auf dem Fluss fahren Patrouillenboote der Polizei vorbei und halten Ausschau nach Verunglückten. Polizeisirenen hallen durch die Straßen. Die Behörden sind noch immer in Alarmbereitschaft. Doch das Schlimmste ist offenbar überstanden. Und Hamburg, so scheint es, ist glimpflich davongekommen.

Keine größeren Schäden, keine Verletzten

Menschen wurden offenbar nicht verletzt, und auch größere Schäden sind bislang nicht bekannt geworden. Die Deiche haben gehalten. Am Freitagmorgen um kurz nach sechs erreichte das Hochwasser seinen Höchststand: Der Elbstrom schwoll kräftig an und stieg auf einen Pegel von knapp 4 Meter über dem Mittleren Hochwasser. Das entspricht in etwa dem Wasserstand der verheerenden Sturmflut des Jahres 1962. Da die Dämme heute aber stabiler und höher sind, hielten sie den Fluten stand.
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Am Museumshafen Oevelgönne war am Freitag kein Durchkommen © DPAVergrößernAm Museumshafen Oevelgönne war am Freitag kein Durchkommen
Inzwischen ist das Wasser auf dem Rückzug. Zwar soll der Pegel im Laufe des Tages noch einmal steigen. Am Freitagabend wird eine weitere Sturmflut erwartet. Weil die allerdings mit deutlich weniger Macht kommen soll als die erste Flut von Freitagnacht, blicken die Hamburger gelassen auf alles, was noch kommen mag.

Verkehr in der Hansestadt stark gestört

Auf die leichte Schulter will man den Sturm aber noch immer nicht nehmen. Auch am Freitag bleiben die Schulen in Hamburg geschlossen. Reisende müssen nun viel Geduld mitbringen. Zahlreiche Flüge am Hamburger Flughafen fallen aus. Zugverbindungen wurden gestrichen, ganze U-Bahnlinien gesperrt. Ein Zug der Hamburger Hochbahn war in der Nacht gegen einen umgestürzten Baum gefahren und entgleist. Sechs Menschen mussten von Rettern aus dem Zug geholt werden. Einschläge wie diese bringen die Fahrpläne durcheinander und sorgen nun für Verspätungen.
Der Hamburger Hafen ist seit 2.30 Uhr am Freitagmorgen komplett gesperrt. Zu groß ist die Gefahr, dass der Wind die großen Frachter gegen den Strand oder an die Kaimauern drückt. Noch immer werden Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometern gemessen.
In List auf Sylt fegte der Orkan in der Nacht zwischenzeitlich mit etwa 150 Stundenkilometern über das Land. Besonders ungemütlich ist es zurzeit aber vor allem, weil Xaver nicht nur kräftig bläst, sondern auch Hagel im Gepäck hat. Immer wieder gibt es Schneeschauer. Erst am Samstagnachmittag soll der Spuk komplett vorüber sein. Dann zieht Xaver in Richtung Osten davon.
Quelle: FAZ.NET

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